Advent – höchste Zeit, um der Alltagshektik zu entfliehen

'V neděli se nedělá'

Advent. Advent bezeichnet die Jahreszeit, in der sich die Christenheit auf die Ankunft des Herrn vorbereitet. Die Adventszeit ist auch die Vorbereitung auf das größte Fest des Jahres – auf Weihnachten.

Weihnachten ist das Fest, an dem wir uns Jahr für Jahr im trauten Kreise der Familie ein wenig zurückziehen und uns auch besinnen. Zum Beispiel darauf: Wo komme ich eigentlich her und wo will ich (noch) hin? Oder machen Sie sich jetzt nur noch Gedanken zu der Frage: Was schenke ich wem? Das ist nur einer der Gedanken, der das Weihnachtsfest als solches immer weiter in den Hintergrund drängt. Die pastorale Kritik an der „Entfremdung von Weihnachten“ lässt sich im Wesentlichen an drei Schlagworten festmachen: Profanierung, Kommerzialisierung sowie Hektik und Stress.

Letzterem sollten wir zumindest einmal im Jahr entfliehen. Zu Weihnachten. Und damit wir das auch hinkriegen, sollten wir zuvor schon üben: zum Advent. Es kommt nicht von ungefähr, dass wir an jedem Adventssonntag ein Licht anzünden. Der Adventskranz mit seinen vier Kerzen weist auf das Licht hin, das Christus in die Welt gebracht hat. Es muss uns ja nicht unbedingt erleuchten, sollte uns aber dazu anregen, wieder mehr über uns und unser täglich Tun nachzudenken.

Solch eine neue Erfahrung habe ich erst kürzlich während meines Urlaubs gemacht. Ein Urlaub, der mich erstmals auf die südliche Halbkugel der Erde, nach Argentinien führte. Auch dort feiert man Ende Dezember das Weihnachtsfest. Mit Strand- und Weinpartys bei über 30 Grad im Schatten. Dafür nimmt man sich Zeit. Zeit, die man ebenso braucht, will man das weite Land mit dem Bus bereisen. Der Busverkehr in Argentinien ist einzigartig, aber nicht optimal. Wenn sich ein Bus verspätet, verpasst man den nächsten. Man nimmt sich also Zeit, um Land und Leute noch ausgiebiger zu beobachten. Warum auch nicht, die Alltagshektik überrollt einen noch früh genug.

Zum Advent versuche ich ihr jedoch zu entfliehen. Mit meiner Frau und den schon erwachsenen Kindern nehmen wir uns jetzt sonntags immer genügend Zeit, um bei Kaffee und Stollen zu plauschen und die sich drehende Weihnachtspyramide zu bestaunen. Es ist schön, dass es das noch gibt.