Angriff der Internet Piraten

Seite des Außenministeriums

Die Internet Piraten sind wieder zurück. Eine der Informationsseiten des Tschechischen Außenministeriums ist am Wochenende dem Spaß der gefürchteten Internet Piraten verfallen. Von Samstag an, bis in den späten Sonntagnachmittag war die Informationsseite außer Betrieb. Über die Hintergründe berichtet Evelyn Florian.

Seite des Außenministeriums
Wer am Wochenende im Internet rumgesurft ist, und auf der tschechischen Seite des Außenministeriums einen Zwischenstopp eingelegt hat, hatte das Glück, als erster zu erfahren, das Tschechien seit Samstagnachmittag einen neuen Präsidenten hat. Zwei nett dreinschauenende schwarze Männer begrüßen die Besucher der Seite. Ein Skandal sagen die einen, die anderen danken den Piraten, für die Erfüllung ihrer Träume.

Der Sprecher Ales Pospísil, welcher verantwortlich ist für die Presentation der Internetseite des Außenministeriums erklärte dazu.

"Die Website von CCZ ist die wertvollste Seite der ganzen tschechischen Republik. Deswegen ist uns der Missbrauch an der Seite sehr unangenehm. Allerdings bin ich der festen Überzeugung, das sich das tschechische Zentrum zu einem Gegenangriff bereit macht, um einen gerechten Ausgleich herzustellen. Auch wenn uns von allen Seiten Kritik zugeschrieben wird, das unsere Datensicherungsmaßnahmen für eine so enorm wichtige Internetseite nicht ausreichend wären, möchte ich hiermit alle relevanten Fachmänner aufklären, das wir unsere Seiten schützen wie unseren Augapfel. "

Der Internetspezialist Ondrej Neff kann die ganze Aufregung überhaupt nicht verstehen, seiner Ansicht nach, hat sich da jemand einen kleinen Scherz erlaubt. Die Piraten haben weder wichtige Dateien gelöscht noch einen Virus in das System eingesetzt. Solange es nur um eine kleine Veränderung der Homepage geht, wären die Verwaltungsleiter noch billig davon gekommen. Er würde diesen Vorfall eher als eine nette freundschaftliche Warnung bezeichnen, damit sie das nächste Mal besser auf ihren "Augapfel" aufpassen.

Weiter führt Herr Neff an, das er es nicht für einen Zufall hält, das die Internet Piraten sich am Wochenende an der Internetseite vergangen haben. Wahrscheinlich haben die Hacker damit gerechnet, das am Sonntag niemand am Server arbeitet. Das sei seiner Meinung nach sehr unprofessionell und höchstwahrscheinlich ein fataler Fehler des Außenministeriums.

Schon im letzten Jahr trieben die Internet Piraten ihr Unwesen. Im Dezember 2000 blockierten sie für 11 Stunden die offizielle Seite des Innenministeriums, und ebenfalls setzten sie die Homepage der Kommunistischen Partei KSCM außer Gefecht, in welcher der Besucher mit dem Begrüßungssatz empfangen wurde: "Kommunismus ist eine Schweinerei!!!"

Autor: Evelyn Florian
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