"Arbeit dank Internet" - Staatliches Programm für Computer-Ausbildung

Früher waren Lesen, Schreiben und Rechnen die Grundbedingungen für das Funktionieren in der Gesellschaft und in der Arbeit. Die Zeit bringt jedoch neue technische Errungenschaften und der heutige Arbeitsprozess ist ohne Computer kaum vorstellbar. Wie den Bürgern und Arbeitnehmern bei der Auseinandersetzung mit diesen neuen Ansprüchen geholfen wird, dazu hören Sie mehr im folgenden Beitrag von Markéta Maurová.

Der Umgang mit Computern und Informationstechnologien ist seit Längerem keine monopolisierte Sache der Spezialisten, sondern gehört zu einer Allgemeinbildung, ohne die man auf dem Arbeitsmarkt kaum Erfolg findet. Um die Kenntnisse über die Computer in der Bevölkerung zu stärken, wurde im Februar dieses Jahres das sog. "Staatliche Programm für Computer-Ausbildung" ins Leben gerufen. Minister für Informatik Vladimir Mlynar dazu:

"Das "Staatliche Programm für Computer-Ausbildung" läuft seit sieben Monaten. Während dieser Zeit haben es 17.000 Teilnehmer absolviert, es gibt 241 Schulungszentren. Es gelang mit diesem Projekt einen langfristigen Prozess der Ausbildung für Menschen zu starten, die bisher entweder gar nicht oder nur in geringem Maße mit dem Computer in Kontakt gekommen sind."

Das Programm besteht aus einer Serie von zweistündigen Kursen, für die man jeweils 100 Kronen bezahlt. Die Kurse gehen von den Grundlagen der Computerarbeit, über die Text- und Tabellenverarbeitung, bis hin zu spezifischeren Fähigkeiten. Von einer besonderen Bedeutung ist das Projekt vor allem für Bewohner von kleinen Orten in den Regionen. Pavel Komarek vom Internet-Zentrum, das das gesamte Projekt realisiert:

"Die Erreichbarkeit der Kurse gelingt uns in dem Maße, dass 86 % der tschechischen Bevölkerung in Gemeinden leben, deren Entfernung vom registrierten Internet-Zentrum höchstens 15 km beträgt."

Diese Kenntnisse, die man im Kurs gewinnt, scheinen elementar zu sein. Doch eine Untersuchung zeigte, dass sie in der Bevölkerung gar nicht so verbreitet sind. Am besten ist natürlich die jüngste Generation bis 29 Jahre dran - in dieser können 37 % mit dem Computer umgehen. In der Altersgruppe zwischen 30 und 44 Jahren sind es nur noch 25 % und bei Leuten über 45 Jahre noch weniger, und zwar 16 %.

Dieser Tage wird in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsministerium ein neuer Kurs gestartet, er steht unter dem Motto: 'Arbeit dank Internet'. Dieser trägt zur Orientierung im Netz bei und zeigt, wie mittels des Internets Arbeit zu suchen und das Internet bei der Arbeit zu nutzen. An der Vorbereitung hat sich Libor Maly beteiligt, der einen Server mit Arbeitsangeboten betreibt:

"Wir sehen, dass das Internet ein bedeutendes Instrument ist, das den Arbeitsmarkt deutlich vorwärts schiebt und flexibel macht. Wir sehen, dass in den Regionen und in kleineren Städten die Internetnutzung sehr schwach ist. Wir stoßen auf das Problem, dass unsere Kunden, Arbeitgeber, Investoren aus dem Ausland, an das Internet gewöhnt sind und hier Schwierigkeiten mit der Suche nach qualitativen Arbeitskräften haben."

Das "Staatliche Programm für Computer-Ausbildung" wird in Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor realisiert. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt überwiegt hinsichtlich der Finanzierung Privatsektor. In langfristigen Plänen wird angenommen, dass etwa ein Drittel aus dem Privatsektor und zwei Drittel aus staatlichen Fonds strömen werden.