Arbeitslosigkeit angestiegen
Wie schon jedes Jahr ist auch heuer zu Beginn des Sommers die Arbeitslosigkeit in Tschechien angestiegen. Der Grund dafür sind Schulabsolventen und teilweise auch Lehrer, die über den Sommer entlassen und im Herbst von der Schule wieder angestellt werden. Dagmar Keberlova hat weitere Informationen.
9,5 oder 7,6? Das kann ein bedeutender Unterschied sein, und gerade bei der Arbeitslosenrate. Der Tschechische Statistische Amt nennt die niedrigere Zahl, das Ministerium für Arbeit und Soziales behauptet, arbeitslos seien um ca. 100.000 Menschen mehr. Der Grund für diesen Unterschied kann dem Minister für Arbeit und Soziales, Zdenek Skromachn zufolge in der Schwarzarbeit liegen. Also dort, wo beim Arbeitsamt Personen gemeldet sind, die in Wirklichkeit arbeiten. In anderen Ländern ist es jedoch üblich, dass man mit den Angaben des Statistischen Amtes arbeitet. Warum nicht auch in Tschechien, das erklärte der Minister bei seiner Pressekonferenz nicht. Dafür erwartet er einen weiteren Anstieg im kommenden Jahr:
"Dies bestätigt einen Trend, den wir für die nächste Zeit erwarten. Das heißt, dass die Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr noch wachsen wird. Selbstverständlich kann dies noch von der Reform der öffentlichen Finanzen beeinflusst werden, und hier vor allem in der Staatsverwaltung, wo in den kommenden drei Jahren 28.000 Menschen entlassen werden sollen."
Eine Neuerung schlägt der Minister bei der Auszahlung der Arbeitslosenunterstützung an Schul- und Hochschulabsolventen vor. Diese sollen nur diejenigen Studenten bekommen, die in den letzten drei Jahren mindestens 12 Monate gearbeitet haben. Die Arbeitsämter sollen sich auch vermehrt bemühen, für junge Leuten Arbeit zu finden. Die Gesetzesnovelle soll auch eine höhere Arbeitsmotivation der Absolventen bringen:
"Unser Ziel ist es nicht, die heutigen Geldmittel für die Absolventen zu sparen, sondern die jungen Leute zu motivieren, sich zu requalifizieren und so besser eine Arbeit finden. Eigentlich sollte es eine Motivation zur Aktivität werden."