Archäologen finden Langobarden-Gräber in südmährischer Begräbnisstätte

Archäologen haben in der südmährischen Begräbnisstätte Mušov-Roviny rund 80 Gräber von Langobarden gefunden. Sie seien in der ersten Hälfte des sechsten Jahrhunderts entstanden, sagte eine Sprecherin der tschechischen Akademie der Wissenschaften. Demnach gehörten die Gräber zur Führungselite des germanischen Stammes.

Wie Grabungsleiterin Zuzana Loskotová berichtete, wurden die Gräber von einer Holzkonstruktion gestützt. Obwohl sie noch in der Zeit der Völkerwanderung ausgeraubt worden seien, hätten sich einige archäologisch wertvolle Gegenstände erhalten, so die Expertin. Unter anderem fand das Team zwei Silbermünzen aus Italien, Waffen und Reste von Kleidungsstücken. Die Münzen seien unter den ostgotischen Herrschern Theodorich dem Großen und Athalarich in Ravenna geprägt worden und würden von Handelsbeziehungen zwischen den Langobarden in Mähren und Italien zeugen, erläuterte Loskotová.

Autor: Till Janzer