Attentatsdrohung groß in Mode

Flughafen Ruzyne

Wollen Sie wissen, was in der Tschechischen Republik, diesen Sommer groß in Mode gekommen ist? Dann aufgepasst, Olaf Barth wird es Ihnen nun verraten.

Der absolute Sommerhit dieses Jahres sind nicht etwa heiße mediterane Rhythmen oder kurze Miniröcke, nein, viel beliebter sind hierzulande derzeit Attentatsdrohungen, zumeist per Telefon. Frei nach dem Motto: Auch Du kannst ein Star werden.

So am Donnerstag vorvergangener Woche, als ein 29 jähriger Arbeitsloser, die mährische Metropole Brno/Brünn in Angst und Schrecken versetzte, weil er mit einem Attentat aus der Luft auf einen Hochhauskomplex drohte. Polizei und Luftstreitkräfte waren mehrere Tage in Alarmbereitschaft.

Der Mann wurde vergangene Woche festgenommen, ihm drohen bis zu drei Jahren Gefängnis wegen des Verbreitens falscher Alarmmeldungen.

Ein paar Tage nach dem Brünner Übeltäter wurde ein weiterer verkappter Attentäter Dingfest gemacht. Ein 27jähriger Taxifahrer, der den Prager Magistrat zu pulverisieren drohte, weil dieser schärfere Kontrollen für Taxifahrer beschlossen hatten.

Am Sonntag warnte ein anonymer Anrufer, eine Bombe befinde sich in der Abflughalle des Prager Internationalen Flughafens. Näheres erfahren Sie nun von der Polizeisprecherin Kamila Styblikova:

"Wenige Minute nach 12 Uhr verkündete ein Anrufer, dass sich auf dem Flughafen 5 Kilo Sprengstoff befänden und dieser um 14 Uhr explodiere. Er telefonierte von einer öffentlichen Telefonzelle in Odolena Voda aus und wurde von der dortigen Polizei festgenommen und auf dem Prager Polizeipräsidium verhört."

Der Flughafen wurde geschlossen und evakuiert, 6 Flugzeuge konnten nicht starten und die Passagiere von vier gelandeten Maschinen mussten bis 15 Uhr an Bord der Jets ausharren.

Dazu Flughafensprecherin Vlasta Pallova:

"Zu diesem Zeitpunkt wurde der planmäßige Verkehr am Prager Flughafen wieder aufgenommen, die ausgesetzten Flüge wurde nach und nach abgefertigt."

Gegenüber der Polizei erklärte der 20 jährige, seine Oma habe ihn aus der Wohnung geschmissen, da habe er eben angerufen. Nun drohen ihm bis fünf Jahren Haft. Aber immerhin, wenigstens einmal in seinem Leben berichten alle Medien über ihn.

Autor: Olaf Barth
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