Attraktivität des Bausparens in Tschechien weiter rückläufig

Foto: Filip Jandourek, Archiv des Tschechischen Rundfunks

Bausparen ist in Tschechien immer weniger gefragt. Die Zahl der im ersten Quartal dieses Jahres neu abgeschlossenen Bausparverträge ist zwar im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres gestiegen, doch insgesamt ist die Zahl der Vertragsklienten rückläufig. Zu Ende März hatten die hiesigen Bausparkassen laut Presseagentur ČTK rund vier Millionen Sparverträge vorzuweisen. Das sind um 46.000 Verträge weniger als noch zu Ende vergangenen Jahres.

Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Nach Meinung von Experten sind die Änderungen der letzten Jahre im Bausparwesen der Hauptgrund für den Abwärtstrend dieses Sparmodells. Im Jahr 2010 hat die tschechische Regierung den staatlichen Zuschuss für sämtliche Bausparverträge gekürzt, und zwar auf maximal 2.000 Kronen (ca. 73 Euro) jährlich. Zugleich wurde die bis dahin geltende Steuerbefreiung für die Guthaben einschließlich Zinsen aufgehoben. Deshalb sei das Bausparen für viele Sparkunden ziemlich unvorteilhaft geworden, behaupten die Analysten.

Der Trend wird anhalten, denn auch in Zukunft werden die Tschechen immer weniger als früher Bausparverträge abschließen. Binnen der nächsten fünf Jahre wird deren Zahl auf unter vier Millionen schrumpfen. In diesem Bereich aber sollte sich dann das Vertragsvolumen stabilisieren, schätzt die Assoziation der Bausparkassen ein. Heutzutage haben die Tschechen zudem eine ganze Reihe anderer Alternativen zum Bausparen. Eine von ihnen ist beispielsweise das Sparen auf der Grundlage staatlicher Schuldverschreibungen. Aber auch hier gilt: Die sichersten Formen der Spareinlage bietet der Staat, sagen die Experten.