Aufatmen und Bangen - Hochwasser in den Regionen
Die einen haben das Schlimmste hinter sich, den anderen steht es erst noch bevor. Wie sich am Donnerstag die Lage in den Regionen darstellte, berichtet Silja Schultheis.
Davon zeugen auf eindrückliche Weise die Nachrichten-Schlagzeilen, die seit einigen Tagen monothematisch in Minutenabständen über die Agenturen ticken.
* In Usti nad Labem/Aussig und Teplice mussten in der Nacht auf Donnerstag mehr als 3000 Menschen ihre Wohnungen verlassen.* Die Nordböhmischen Energiebetriebe sahen sich in der Nacht auf Donnerstag gezwungen, weitere Dutzende Trafostationen abzustellen, tausende Menschen sind ohne Strom.
* Ein Sondereinsatzkommando hat vier steuerlose Schiffe auf der Elbe zwischen Decin/Tetschen und Usti nad Labem/Aussig gesprengt. Ein Mann kam dabei ums Leben. Die Schiffe hatten sich von einem Pier in Decin losgerissen und waren elbabwärts getrieben.
Dies nur eine kleine Auswahl der Meldungen aus Nordböhmen, die die Agenturen am Donnerstagvormittag verbreiteten.Aber auch abnehmende Pegelstände in Südböhmen, wo die Moldau innerhalb von zwei Tagen um zwei Meter gesunken ist, befreiten die dortigen Bewohner nur teilweise vom Wasser und den Problemen.
So wird das Hochwasser, das den südböhmischen Ort Veseli an der Luznice an manchen Orten in einer Höhe von bis zu zwei Metern überschwemmt hat möglicherweise noch eine Woche in den Straßen bleiben.
In Suchdole an der Luznice bemühte sich die Feuerwehr seit Mittwochnachmittag um die Beseitigung von Chemikalien - nach ersten Informationen handelt es sich um Öl oder Öl-Derivate -die in den Fluss gelangt waren.
Werfen wir noch kurz einen Blick nach Westböhmen: In Pilsen gestaltet sich die Verkehrssituation nach wie vor sehr schwierig. Das Stadtzentrum zu durchqueren, ist nahezu unmöglich. Die einzigen öffentlichen Verkehrsmittel, die in Betrieb sind - Autobusse - sind hoffnungslos überlastet.
Und der Kreis Mittelböhmen ließ am Donnerstag verlauten, dass er 9000 Kilo Chloramin und 15.000 Kilo Desinfektionsmittel zur Bekämpfung der Hochwasserfolgen brauche.