Aus fünf mach eins: Taiwanesische Produktionslinien für Corona-Masken in Tschechien
Die taiwanesische Firma Autoland Technology hatte im September angekündigt, fünf Produktionslinien für die Herstellung von Schutzmasken dem tschechischen Staat zu spenden. Nach den neuesten Informationen fällt das Vorhaben aber deutlich kleiner aus.
Denn wie die Tageszeitung Hospodářské noviny berichtete, will Autoland Technology vier der geplanten automatisierten Fertigungslinien einer tschechischen Partnerfirma übergeben. Damit würde nur noch eine Linie in staatliche Hand übergehen. Dies bestätigte der Senatsvorsitzende Miloš Vystrčil (Bürgerdemokraten) gegenüber dem Blatt.
Vystrčil hatte bei seinem Taiwan-Besuch im Spätsommer den Deal ausgehandelt. Vizepremier und Industrieminister Karel Havlíček (parteilos) sowie Außenminister Tomáš Petříček (Sozialdemokraten) leiteten dann Mitte Oktober die Planungen für die Massenproduktion von Schutzmasken ein. Jede der Linien soll 30 medizinische Mund- und Nasenschutz- oder Atemschutzmasken pro Minute produzieren, das sind ungefähr eine Million Masken pro Woche.
Wie es jetzt hieß, konnten sich das Industrie- und Handelsministerium in Prag und Autoland Technology nicht auf die Bedingungen für die Schenkung der Produktionslinien einigen. So soll das Unternehmen aus Taiwan unter anderem gefordert haben, dass die Herstellung bei einem bereits bestehenden Partner der Firma liegen sollte. Dieser hätte aber kein Zertifikat für die Produktion solcher Masken gehabt, schreibt die Tageszeitung. Aus dem Industrie- und Handelsministerium hieß es zudem, dass ein Eingehen auf den Vorschlag bedeutet hätte, eine konkrete Firma zu bevorzugen. „Damit wäre der wirtschaftliche Wettbewerb geschädigt worden“, erläuterte Staatssekretärin Martina Tauberová.