Ausländische Studenten helfen in Kuks

Kuks (Foto: CzechTourism)

Ausländische Besucher und Sehenswürdigkeiten Tschechiens. Diese Verbindung muss nicht unbedingt eine touristische Reise und Besichtigung eines Schlosses oder einer Burg bedeuten. Es gibt auch Ausländer, die sich an der Pflege der tschechischen Denkmäler beteiligen. Markéta Maurová hat ein Workcamp der freiwilligen Helfer im ostböhmischen Kuks besucht.

Kuks  (Foto: CzechTourism)
Seit zwei Wochen weilt eine Gruppe von 15 Studenten aus der ganzen Welt in Kuks in Ostböhmen. Sie helfen bei der Renovierung und Instandhaltung des einzigartigen Barockspitals mit der Dreifaltigkeitskirche sowie des Ensembles von Barockstatuen Matthias Bernard Brauns, des sog. "Bethlehems" im nahe gelegenen Wald. Zwei der Studentinnen, die als Helfer aus Deutschland angereist sind, habe ich ans Mikrophon gebeten:

"Ich bin Hanna Wolf aus Bielefeld. Ich bin Johanna Schumann auch aus Bielefeld."

Wie haben Sie von der Möglichkeit erfahren, nach Kuks zu kommen?

"Durch das Internet. Wir haben verschiedene Workcamps gesucht, nach verschiedenen Workcamps gekuckt und das hat uns angesprochen und deswegen haben wir das genommen."

Und was hat Sie angesprochen?

"Die Art der Arbeit. Also erstmals eigentlich das Workcamp, um viele Leute aus verschiedenen Ländern und Kulturen kennen zu lernen und Tschechien kennen zu lernen einfach, weil das ja ein Nachbarland von Deutschland ist und man nicht so viel darüber weiß."

"Die Teilnehmerzahl ist auch sehr übersichtlich. 15 Leute."

"Aus Frankreich, Spanien, England, Japan auch, Amerika, Holland, also aus verschiedenen Ländern."

Wie sieht ihr Programm hier aus. Was machen Sie hier?

"Morgens arbeiten wir sechs Stunden, also wir räumen auf, wir waren in Bethlehem an den Statuen und haben die gesäubert und den Wald aufgeräumt, und so. Dann gibt es Mittagessen und dann haben wir Freizeit oder wir besuchen Schlösser in den umliegenden Städten und kucken uns die Städte an."

Haben Sie schon mal so etwas gemacht, an einem ähnlichen Workcamp teilgenommen?

"Nein, das ist für uns beide das erste Mal, dass wir an einem Workcamp teilnehmen."

Und haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?

"Ja, auf jeden Fall."

Am Dienstag hat der tschechische Außenminister Cyril Svoboda die Studentengruppe in Kuks besucht sowie das Barockspital und das darunter gelegene Dorf besichtigt. Beim seinem Treffen mit den jungen Leuten betonte er, dass die gegenseitige Zusammenarbeit der Menschen auf allen Ebenen, also nicht nur auf der höchsten Ebene, für den Weg nach vorn erforderlich sei.

"Die Leute, die hier helfen, die Repräsentanten verschiedener Nationen, zeigen, dass der richtige Weg immer auf der Zusammenarbeit beruht. Ich bin ein Gegner der Wege, die durch Konflikte, durch Abgrenzung, Bedrohung, durch die Festlegung von nationalen Interessen gegenüber anderen Interessen u.ä. geprägt sind. Der Weg nach vorn beruht ausschließlich in der Zusammenarbeit. Und wenn sich Enthusiasten finden, die jetzt hier, in Tschechien, in Kuks helfen, würde es mich freuen, wenn etwa unsere Experten einmal irgendwo in Frankreich, in Deutschland und anderswo helfen werden; einfach wenn die Leute eng zusammenarbeiten würden."

Minister Svoboda lud die Teilnehmer des Workcamps zu einem Besuch in das Prager Cernin-Palais ein, das der Sitz des Außenministeriums ist. Gleichzeitig hat er die Schirmherrschaft über das Barocktheater- und Barockmusikfestival übernommen, das in Kuks vom Mittwoch bis Sonntag dieser Woche stattfindet.