Ausreichend Schnee und Stars am Start – der Isergebirgslauf steht kurz bevor
Ein sportliches Großereignis steht an diesem Wochenende in Nordböhmen an, genauer gesagt in Bedřichov bei Liberec. Dort also, wo vor einem Jahr die Nordische Ski-WM stattgefunden hat. An diesem Sonntag fällt der Startschuss für den berühmten Isergebirgslauf, den Skilanglauf-Marathon über 50 Kilometer. Christian Rühmkorf fragte Tomáš Leixner vom Organisationsteam, wie es um die Vorbereitungen bestellt ist und vor allem: ob es genug Schnee gibt.
„Die Vorbereitungen sind fast abgeschlossen, denn am Freitag startet schon der 30-Kilometer-Lauf im Freistil. Aber wie Sie schon gesagt haben, der Hauptwettkampf findet am Sonntag statt. Die Schneebedingungen sind zurzeit gut. Vor Weihnachten hatten wir zwar die Befürchtung, dass es nicht reichen könnte. Aber die ersten Tage des neuen Jahres haben das Schneeproblem behoben. Außerdem soll es am Wochenende noch weiter schneien, so dass wir fast ideale Bedingungen haben könnten.“
Der Isergebirgslauf ist schon seit 1999 Teil des Worldloppet, einer Serie von 15 Ski-Marathonläufen, die regelmäßig in der ganzen Welt stattfinden. Wie viele Anmeldungen für den Wettkampf haben Sie schon und aus welchen Ländern kommen die Teilnehmer?
„Zunächst mal: Für uns ist es ein großes Prestige, fester Bestandteil der Worldloppet-Serie zu sein. Es gibt viele Sportler, die alle einzelnen Marathons der Serie laufen. Wenn sie zehn davon geschafft haben – einer davon in Übersee – dann haben sie den Titel Worldloppet-Master. Und was die Teilnehmerzahl betrifft: Auf der Startliste haben wir schon jetzt 4200 angemeldete Sportler aus 27 Ländern, unter anderem auch aus den USA, aus Japan, Australien oder Neuseeland. Aber die meisten ausländischen Skilangläufer – rund 1000 - kommen aus Deutschland.“
Auch der mehrfache Weltmeister und Olympiasieger Björn Dählie aus Norwegen war schon beim Isergebirgslauf dabei. Haben Sie in diesem Jahr erneut einige Stars am Start?
„Wir haben Björn Dählie eingeladen, aber in diesem Jahr ist er leider verhindert. Aber sein Landsmann Thomas Alsgaard, ebenso mehrfacher Olympiasieger und Weltmeister, der wird in Bedřichov mit von der Partie sein. Der größte Star und zugleich Favorit in diesem Jahr ist wohl der Este Andrus Veerpalu. Er hat ja schon im letzten Jahr bei der Weltmeisterschaft in Liberec / Reichenberg den Weltmeistertitel geholt. Alle erinnern sich an sein Finish damals im 15-Kilometer-Wettkampf. Das war unglaublich.“
Der Isergebirgslauf, die „Jizerská 50“, trägt den Untertitel „Wettkampf, bei dem die Freude aus dem Schmerz geboren wird“. Was ist gerade an diesem Lauf so außergewöhnlich, dass Sie so einen Untertitel für den Isergebirgslauf gewählt haben?
„Dieser Untertitel sagt einfach, dass dieser Wettkampf für jeden bestimmt ist. Er ist für die Profis, die auf der ganzen Welt an Wettkämpfen teilnehmen, und er ist gleichzeitig für die Amateure, die Lust haben, ihre Kräfte zu messen und die Atmosphäre des Wettkampfes zu erleben. Und jeder, der 50 Kilometer auf Langlaufskiern absolviert, der wird im Ziel den Schmerz spüren. Aber gleichzeitig kommt schon die Freude auf, es geschafft zu haben. Viele kommen jedes Jahr aufs Neue nach Bedřichov. Wer also mitläuft, der wird das am nächsten Tag im ganzen Körper spüren, aber er wird sich lange an das Erlebnis erinnern.“