Außenminister Zaorálek: Deutscher Vertriebenen-Gendenktag „kein Problem“

Der tschechische Außenminister Lubomír Zaorálek sieht in dem von der Bundesregierung beschlossenen deutschen Vertriebenen-Gedenktag kein Problem für die Beziehungen beider Länder. Es gebe auch keinen Grund für Tschechien, speziell darauf zu reagieren, so Zaorálek nach einem Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier. Am Mittwoch legte das Bundeskabinett in Berlin den 20. Juni als Gedenktag für Flucht und Vertreibung fest, mit diesem soll auch an die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung aus der früheren Tschechoslowakei erinnert werden. Wie Bundesaußenminister Steinmeier in Prag betonte, sage sich Deutschland damit aber nicht von der Verantwortung und Schuld für die Entfesselung des Zweiten Weltkriegs los.

Der umstrittene Gedenktag ist im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD vereinbart und war ein Anliegen des Bundes der Vertriebenen. Der 20. Juni wurde von der Uno im Jahr 2000 bereits zum internationalen Flüchtlingstag erhoben.

Autor: Till Janzer