Ausstellung in Pilsen: Tschechische Münzen blicken auf eine tausendjährige Geschichte zurück
Von Jitka Mladkova.
Jeder kennt sie, denn trotz der gängigen Praxis, mit einer Kreditkarte zu zahlen, kann man auf sie nicht immer und nicht überall verzichten. Gemeint sind die Münzen. Beim Umgang mit ihnen, besonders im Moment, wenn man bemüht ist, sie aus der Mantel- bzw. Hosentasche herauszufischen, denkt man kaum daran, auf welche Geschichte diese Zahlungsmittel eigentlich zurückblicken. Daran zu erinnern, dass diese Geschichte sehr alt und obendrein auch sehr interessant ist, haben sich die Veranstalter einer Ausstellung im westböhmischen Plzen/Pilsen vorgenommen. Der Besucher erhält hier die eher seltene Gelegenheit einen Einblick in die ein Tausend Jahre alte Geschichte des tschechischen bzw. böhmischen Münzwesens zu gewinnen. Es handelt sich hierbei um die erste komplexe Ausstellung dieser Art, die hierzulande nach dem 2.Weltkrieg vorbereitet wurde. In den Depositaren des Westböhmischen Museums befinden sich ca. 40 tausend Münzen, davon ein drittel tschechische Münzen. Unter den ca. 800 Münzen, die im Pilsener Museum zu sehen sind, kann man einige als wahre, historisch höchst wertvolle Prachtstücke bezeichnen.
Zu den ältesten gehört z.B. der Denar Wenzels des I., oder der Prager Groschen Wladislavs des II., als Unikat gilt der Taler Friedrichs von Pfalz, den der sogenannte Winterkönig in der Emigration prägen ließ, aber immer noch unter dem Titel "böhmischer König". Ausgestellt sind auch Münzen, die nach 1856, als die letzte Münzpräge in den Böhmischen Ländern geschlossen wurde, in Wien geprägt wurden, jedoch als Werke tschechischer Künstler und Techniker gelten. Interessante Exemplare stammen aber auch aus jüngerer Zeit, z.B. aus den 50-er Jahren. Soweit also dieser Tip, falls Sie, liebe Freunde, Pilsen besuchen möchten - die Ausstellung dauert bis zum 16. September .