Ausstellung: Telcer Reflexionen
Kostelni Myslova: 40 Häuser, 69 Einwohner - ein gottverlassener Ort etwa fünf Kilometer entfernt vom mittlerweile international bekannten Telc. Vor einigen Jahren haben die Berliner Malerin Angelika Schneider und ihr Mann Hans von Maydell diesen Ort für sich entdeckt und zur zweiten Wahlheimat gemacht. Damals wussten sie noch nicht, dass in Kostelni Myslova einst der Maler Frantisek Moric Nágl lebte, bevor er und seine Familie in Auschwitz dem Holocaust zum Opfer fielen. Die beiden Berliner haben sich ein Projekt mit dem Namen Phoenix ausgedacht, das sich die Wiederherstellung des einstigen, mittlerweile nahezu zur Ruine verfallenen Nagl-Hofes zum Ziel setzt. Vorgesehen sind hier ein Nagl-Museum und eine internationale Begegnungsstätte für künstlerisch tätige Menschen. Man ist immer noch am Anfang, denn - wie so oft - müssen die zur Realisierung des Projektes erforderlichen Gelder erst noch beschafft werden. Bevor es soweit ist, will man jedoch auf das Projekt auch anders aufmerksam machen. Angelika Schneider tut das gerade dieser Tage auf ihre eigene Weise: Unter dem Titel "Telcer Reflexionen" wurde am letzten Samstag eine Ausstellung ihrer Bilder im Schloss von Telc eröffnet. Bei dieser Gelegenheit sprach Jitka Mladkova mit ihr:
Die Kunst ist offensichtlich ein Bereich, wo es leicht fällt, Brücken zu schlagen bzw. Freundschaften zu knüpfen. Auch in Telc gab es bei der Ausstellungseröffnung einen Beweis dafür durch die Anwesenheit von Jan Sechter, dem ehemaligen Kulturattaché und Pressesprecher in der tschechischen Botschaft Berlin - heute im Außenministerium für die Entschädigung der ehemaligen tschechischen Zwangsarbeiter zuständig.
Soviel über die Ausstellung Telcer Reflexionen. Über das Projekt Phoenix werden wir Sie, liebe Hörerinen und Hörer, in einer der nächsten Ausgaben unserer Sendereihe Begegnungen ausführlicher informieren.