Ausstellung zu 100 Jahre Landeswährung auf Prager Burg eröffnet

Foto: ČTK / Vít Šimánek

In den letzten Monaten des Jahres 1918 zahlte man in der neugegründeten Tschechoslowakei noch mit königlich-kaiserlichem Geld. Man wollte in der jungen Republik aber möglichst schnell eine eigene Währung haben. Das geschah im Februar 1919. Seit Donnerstag erinnert eine Ausstellung der Zentralbank an die Entstehung und Entwicklung der Tschechoslowakischen und der Tschechischen Krone.

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Gewaltige Goldmünze  (Foto: ČTK / Vít Šimánek)
Die Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der Entstehung der tschechoslowakischen und tschechischen Währung wurden mit einem großen Festakt eröffnet. Er fand am Donnerstag im Spanischen Saal der Prager Burg statt. Dabei präsentierte der Gouverneur der Nationalbank, Jiří Rusnok, auch das Prunkstück einer ab Freitag beginnenden Ausstellung:

Es ist eine gewaltige Goldmünze, die die Zentralbank eigens für das Jubiläum prägen ließ. Sie hat einen Durchmesser von 53,5 Zentimeter und wiegt 130 Kilogramm. Damit ist sie eines der außergewöhnlichsten Geldstücke weltweit, ergänzt der Kurator der Ausstellung, Jaroslav Moravec:

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„Die Münze ist aus purem Gold und zum jetzigen Zeitpunkt die größte in Europa. Sie ist die zweitgrößte Münze in der Welt, zugleich aber die weltweit größte Münze, die mit der Frästechnologie geprägt wurde. Die derzeitige Rekordmünze, die in Australien geschaffen wurde, ist aus einem einzigen Guss entstanden.“

Entworfen hat die Münze der Bildhauer Vladimír Oppl. Die Nationalbank ließ das große Geldstück aus den eigenen Goldvorräten anfertigen. Nach der Ausstellung kommt das Prunkstück in einen Tresor.

Weitere Exponate der Ausstellung sind sehr alte Zahlungsmittel. Dazu gehören die ersten Geldscheine der jungen Republik, die sogenannten Staatsbanknoten, aus dem Jahr 1919. Es sind aber auch die frühen Entwürfe der ersten Kronen-Banknoten zu sehen, sie stammten unter anderem von Alfons Mucha und Max Švabinský. Des Weiteren werden Exilbanknoten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs gezeigt. Jaroslav Moravec erläutert:

Gedenkbanknote mit Alois Rašín  (Foto: Zdeňka Kuchyňová)
„Das waren Zahlungsmittel, die die tschechoslowakische Exilregierung während des Zweiten Weltkriegs in Großbritannien drucken ließ. Das Interessante daran ist, dass auf diesen Geldscheinen keine Jahreszahl festgehalten ist, da man nicht wusste, wann der Krieg zu Ende ist.“

Neben mehreren Gedenkmünzen hält die Ausstellung noch ein weiteres Unikat parat – die allererste Gedenkbanknote. Es ist ein Hundertkronenschein in den Farben Weiß, Gelb und Gold. Auf der Vorderseite ist der erste tschechoslowakische Finanzminister Alois Rašín abgebildet. Die limitierte Serie wurde in einer Anzahl von 20.000 Stück gedruckt, interessierte Sammler können die Exemplare in speziellen Numismatik-Geschäften erwerben. Zentralbank-Gouverneur Jiří Rusnok:

„Der Geldschein ist eine Gedenkbanknote, die vornehmlich als Sammlerstück herausgegeben wurde. Der Hundertkronenschein erfüllt andererseits alle Erfordernisse eines Zahlungsmittels, mit ihm könnte man gegebenenfalls also auch bezahlen. Sein Verkaufswert ist jedoch um zehn Mal höher als sein Nominalwert, deshalb gehe ich davon aus, dass ihn niemand in Umlauf bringen wird.“

Die Ausstellung ist bis 28. April im Saal der ehemaligen Kaiserlichen Pferdeställe auf dem Prager Burggelände zu sehen.