Ausstellungseröffnung zum Anlass des 55. Jahrestages des "Siegreichen Februars"

Februar 1948

Im Historischen Armeemuseum Prag wurde am Dienstag eine Ausstellung eröffnet und damit eine bestehende erweitert, die sich mit dem Widerstand von Militärangehörigen gegen den Kommunismus befasst. Ditha Baierova hat sich auf der Ausstellung umgesehen.

Februar 1948
Am Fuße des Bergs Vitkov in der Innenstadt Prags befindet sich das Armeemuseum der Stadt. Was erwartet den Besucher in den Ausstellungsräumen des Museums? Natürlich sind vor allem Uniformen, Schusswaffen und andere militärische Gegenstände zu sehen. In Vitrinen auf übersichtlichem Raum kann man sich Exponate anschauen, die drei Etappen aus dem Widerstand von Angehörigen der tschechischen Armee erzählen. Zur Erweiterung der Ausstellung haben Militärangehörige des Vereins politischer Gefangener mit dem Historischen Institut der Tschechischen Armee zusammengearbeitet. Der 25. Februar, der Tag, an dem vor 55 Jahren das kommunistische Regime seine Macht in Tschechien durch einen Putsch verfestigen konnte, sollte den Anlass zur Eröffnung der erweiterten Ausstellung geben. Major Eduard Stehlík, stellvertretender Direktor und Mitorganisator der Ausstellung erläuterte, wie es zu der Erweiterung des Museums kam.

"Dieses Museum, in dem sich die Ausstellung befindet, entstand als Museum, das an die Geschichte des Widerstands erinnern sollte und an die Entstehung der Tschechoslowakischen Republik im Jahre 1918. Es wurde nach dem Ersten Weltkrieg eröffnet. Damals erinnerte es an den sogenannten ersten Widerstand im Ersten Weltkrieg. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen Ausstellungstücke aus dem zweiten Widerstand gegen die Nationalsozialisten hinzu und nun kann man zur Vervollständigung die Ausstellung zum 3. Widerstand besichtigen, die sich mit der Verfolgung und Hinrichtung von Militärangehörigen durch das kommunistische Regime nach dem Februar ´48 beschäftigt."

Im Museum sind aber nicht nur militärische Exponate ausgestellt. Was bekommt der Besucher nun genau zu sehen? Hören wir dazu noch einmal Major Eduard Stehlík.

"Sie sehen hier Dinge, die von der Verfolgung ehemaliger Offiziere unserer Armee handeln. Das heißt Abschiedsbriefe von denjenigen, die hingerichtet wurden, Gegenstände, die Gefangene in Haft hergestellt haben, oder auch Verzeichnisse von Menschen, die zu langer Zeit Gefängnis oder zum Tode verurteilt wurden. Weiterhin sind Dinge dabei, die vom Widerstand des Militärs im Inland zeugen, wie beispielsweise die Spionage gegen das kommunistische Regime. Doch auch im Ausland wurde Widerstand geleistet, nämlich von tschechischen Fliegern, die in die britische Armee eintraten oder durch spezielle tschechische Wachkompanien im Rahmen der amerikanischen Armee in Deutschland."

Die Vernissage besuchten vor allem Armeeangehörige, es wird aber auch mit zivilen Besuchern gerechnet. In der Eröffnungsrede baten die Veranstalter um Hilfe bei der Suche nach weiteren Exponaten, welche die Ausstellung noch vervollständigen könnten.

Autor: Ditha Baierova
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