Autobahn D 11: Nach acht Jahren wird am letzten Teilstück gebaut
Nach acht Jahren kann das fehlende Teilstück der Autobahn D 11 von Prag nach Hradec Králové / Königgrätz in Ostböhmen wohl fertiggebaut werden. Die Arbeiten am 2,5 Kilometer langen letzten Abschnitt wurden am Dienstag feierlich aufgenommen. Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) und Verkehrsminister Antonín Prachař (Partei Ano) gaben am Vormittag das Startzeichen für die Bagger. Die Baukosten sind mit 1,1 Milliarden Kronen (ca. 40 Millionen Euro) veranschlagt.
Seit 2006 hatten die Arbeiten an der Autobahn geruht. Grund war zunächst ein Rechtsstreit um ein Grundstück nahe Hradec Králové gewesen. 2011 konnte sich der tschechische Staat dann nach 17 Jahren an Verhandlungen mit der Besitzerin einigen. Danach wurde aber der Baubeginn durch zähe Verhandlungen mit der Baufirma verzögert. Allerdings besteht noch ein weiteres Grundstück, das auch noch aufgekauft werden müsste: Es handelt sich um 0,27 Hektar eines kleinen landwirtschaftlichen Betriebs, über die weiter verhandelt wird. Er wolle vor Ende der Verhandlungen eigentlich nichts kommentieren, sagte Verkehrsminister Prachař am Dienstag. Doch man sei auf einem guten Weg zu einer Einigung, so dass der Staat bis spätestens in wenigen Wochen das Grundstück erwerben könnte, so der Ressortchef. Der fehlende Abschnitt der D 11 soll nun innerhalb von drei Jahren fertiggestellt werden. Es handelt sich um den bautechnisch bisher anspruchsvollsten Teil, der mehrere Brücken umfassen wird. Ab August 2017 soll dann eine durchgehende Autobahnverbindung zwischen Prag und Hradec Králové möglich sein.
Mit dem Bau der D 11 wurde bereits 1978 begonnen. Den ursprünglichen Plänen nach soll die Autobahn bis zur Grenze zu Polen bei Náchod weitergeführt werden.