Autohersteller: Ladesäulen für Elektroautos fehlen

Foto: Archiv Škoda Auto

In Tschechien gibt es derzeit rund 400 Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Doch es geht nicht genügend schnell voran beim Bau weiterer. 2030 dürften bis zu 20.000 Stromtankstellen fehlen. Dies sagte der Vorsitzende des Verbandes der Automobilindustrie (AutoSAP), Bohdan Wojnar, am Montag auf einem Kolloquium der Automobilhersteller in Kosmonosy.

Bernhard Maier  (Foto: Archiv Škoda Auto)
Das Verkehrsministerium rechnet für 2020 in seinem Förderprogramm mit 1300 Ladepunkten. Dem Verband zufolge dürfte dies aber nicht reichen. Die Kunden wünschten auch, bei sich zu Hause eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen, sagte Verbandsmitglied Zdeněk Pezl. Er begrüße daher das Vorhaben des Umweltministeriums, ein entsprechendes Förderprogramm auszuarbeiten, so Pezl.

Der Automobilhersteller Škoda Auto investiert dem Vorstandsvorsitzenden Bernhard Maier zufolge 32 Millionen Euro in den Bau von 7000 Ladestationen für die eigenen Beschäftigten. Das betrifft die Standorte in Mladá Boleslav / Jungbunzlau, Kvasiny / Kwasin und Vrchlabí / Hohenelbe und Umgebung. 2018 investierte die VW-Tochter bereits 3,4 Millionen Euro in den Ausbau von Ladepunkten im Hauptbetrieb in Mladá Boleslav. Mittlerweile stehen 300 der Stationen für den Testbetrieb zur Verfügung.

Foto: Archiv Škoda Auto
Die Unterstützung der Elektromobilität ist eines der Themen des Kolloquiums des Verbands der Automobilindustrie in Kosmonosy. Das erste Kolloquium wurde vor drei Jahren veranstaltet. Damals wurden 25 Maßnahmen vorgeschlagen, an denen Staat und Automobilindustrie gemeinsam arbeiten sollten. Im Bereich der Elektromobilität wurde bisher etwa die Hälfte der Maßnahmen umgesetzt.

Nun einigten sich die Vertreter der Autohersteller darauf, dass die vereinbarten Maßnahmen schneller in die Tat umgesetzt werden sollten. In Tschechien hat die Automobilindustrie eine Schlüsselstellung. Sie hat 9 Prozent Anteil am Bruttoinlandsprodukt und 26 Prozent an der Industrieproduktion.