Babouci – südböhmische Blasmusik mit langer Tradition
Wenn Sie in Tschechien über Musik reden, dann kommen Sie an einem Genre einfach nicht vorbei: die Blasmusik. Wir stellen Ihnen einen ihrer traditionsreichsten Vertreter vor: die Blasmusikkapelle Babouci.
Ich liebe Blasmusik! Ein Ausspruch, den Sie in Tschechien öfter hören können. Besonders bei Vertretern der mittleren und älteren Generation. Denn die Blasmusik gehört in Böhmen und Mähren zu den musischen Leib- und Magenspeisen wie Bier, Knödel und der Sliwowitz. Und eben haben Sie gerade eine Kostprobe des Orchesters Babouci gehört. Die Babouci sind die älteste Blasmusikkapelle Südböhmens, denn ihr Gründungsdatum geht auf die 60er Jahre des 19. Jahrhunderts zurück. Die Anfänge der Kapelle sind mit dem Oberlehrer Jan Votava verknüpft, ihren Namen erhielt sie jedoch erst im Jahre 1875 durch die Brüder Babouček aus Němčice bei Netolice. Ein Ort, der unweit der westlichen Grenze Tschechiens nach Deutschland liegt. Von daher wussten die Babouci stehts: Die Sonne geht im Westen unter – so der Titel dieser Komposition...
Das Markenzeichen der Kapelle Babouci ist nicht etwa ihre hübsch anzuschauende Orchesteruniform, sondern ihr musikalischer Stil. Musikant in der Kapelle konnte und kann nur jemand sein, der nicht nur sein Instrument, sondern auch den Gesang beherrscht. Die Kapelle musiziert dabei nach einem eigenen bewährten Strickmuster – dem Anspielen der Melodie folgen der Gruppengesang und einzelne Instrumentensoli, ehe es zum großen Schlussreigen kommt. Also hören Sie zum Abschluss nochmals genauestens rein in eine weitere Komposition der Babouci – Teče voda po vantrokách (Das Wasser läuft durch die Holzrinnen).