Barock meets Jazz: „Transitus Irregularis“ -
Im MusikCzech stellen wir Ihnen heute eine Gruppe vor, die noch nicht „käuflich“ ist, sich aber dennoch schon Gehör verschafft. Transitus Irregularis – der Name ist Programm und zwar für etwas, was es so noch nicht gab: Die Kombination zweier Musikstile, die Jahrhunderte voneinander trennen. Heißer Tipp, falls Sie Geschmack finden: Transitus Irregularis spielt in dieser und in der kommenden Woche in Pirna und in Radeberg.
Transitus Irregularis – die Durchgangsdissonanz auf betonter Taktzeit - ist ein Terminus technicus aus der Barockmusik und für das Ensemble Programm. Gerade das Cembalo verleihe dem ganzen Projekt diesen außergewöhnlichen Klang, erklärt Filip Dvořák:
„Das ist eine ungewöhnliche Kombination sowohl in der ernsten Musik als auch im Jazz. Denn in der Jazzmusik kommt das Cembalo als Instrument einfach nicht vor.“Transitus Irregularis, das sind vier Musiker und ihre Instrumente: Violine, gespielt von der Slowakin Nina Marinová, Miroslav Nosek an der Gitarre, Jan Keller am Violoncello und eben Filip Dvořák am Cembalo. Aber nicht nur die Kombination der Instrumente ist etwas Besonderes, sondern auch die vielfältige musikalische Herkunft der Ensemblemitglieder. Seit knapp einem Jahr spielen die Musiker in dieser Formation zusammen, die Idee zu diesem Barock-Jazz oder jazzigem Barock musste aber lange bei Filip Dvořák und seinem Freund, dem Cellisten Jan Keller, reifen. Schon vor zehn Jahren sprachen sie von einer „irregulären“ Idee:
„Immer sprachen wir darüber ein unkonventionelles Projekt ins Leben zu rufen. Und zwar auf der Grundlage, dass ich ja aus der alten Barockmusik komme und Jan Keller sich als Musiker auf modernen Instrumenten profiliert hat. Er spielt in zig Prager Orchestern und beschäftigt sich aber gleichzeitig intensiv mit Jazz.“Rund 70 Prozent der Stücke sind eigene Kompositionen, Kompositionen des Gitarristen Miroslav Nosek und auch der Violinistin und Sängerin Nina Marinová, sagt Dvořák:
„Die restlichen 30 Prozent sind - sagen wir mal- Standards aus dem Barock und dem Jazz. Wir spielen vor allem mit den Harmonie- und Rhythmusmöglichkeiten, die sich aus dieser Kombination ergeben. In etwas stehen sich die beiden Musikrichtungen zwar nahe, im Grundsatz sind sie aber Antipode. Und daraus entsteht eben dieser unkonventionelle Klang.“
Eine eigene CD hat Transitus Irregularis noch nicht. Dafür aber Pläne und Angebote: Im Frühjahr soll die erste eigene CD erscheinen und gleichzeitig machen sich die Musiker an die Arbeit, Gedichte des Schriftstellers Bohuslav Reynek zu vertonen. Aber bevor sie sich an die Kompositionen und die Studioarbeit machen, spielen sie in Deutschland auf und zwar im Rahmen der Tschechisch-Deutschen Kulturtage: Am Samstag, dem 6. November spielt Transitus Irregularis im Landschloss Pirna-Zuschendorf und gut eine Woche später, am 14. November bringt das Ensemble die Mauern des Radeberger Schlosses Klippenstein zum erklingen.Service:
Nähere Informationen zu den Auftritten von Transitus Irregularis finden Sie hier: www.tschechische-kulturtage.de