Bedrohte Schmetterlingsart Roter Apollo soll im Sommer im Riesengebirge angesiedelt werden
Die Naturschutzgruppe JARO mit Sitz im ostböhmischen Jaroměř / Jermer plant, den Schmetterling Roter Apollo in diesem Sommer wieder im Riesengebirge anzusiedeln.
Derzeit wird ein passendes Biotop auf die Rückkehr der europaweit stark bedrohten Art vorbereitet. Schon im Winter ist dazu eine Fläche ausgewählt worden, die doppelt so groß ist wie die derzeitigen Lebensräume des Tieres in der Slowakei oder in Polen. Darüber informierte der JARO-Vorsitzende David Číp am Dienstag die Presseagentur ČTK. Die Ansiedlungspläne seien Teil des EU-Projektes LifeApollo2020, hieß es weiter.
„Die neue Schmetterlingsgeneration aus der Zuchtstation im Kreis Hradec Králové soll im Juni in die Natur des Riesengebirges entlassen werden – ein Jahr später, als geplant“, führt Číp aus. „Im letzten Jahr ist der Versuch, dieses seltene Tier freizulassen, noch gescheitert, weil es Probleme bei der Zucht gab. Nun sind die Raupen aber vor ein paar Tagen aus den Eiern geschlüpft. Es sind mehrere Hundert. Das Schlüpfen der Schmetterlinge könnte damit im Juni an die Reihe kommen.“
In dem Biotop, in das der Rote Apollo zurückkehren soll, werden derzeit die überwucherten Hänge aufgehellt. Dies geschehe unter Aufsicht der Experten von JARO und auch der Nationalparkverwaltung Riesengebirge, so Číp. Es handle sich um ein mehr als ein Hektar großes, felsiges Gebiet mit seltenen Blütenpflanzen und Insektenarten, die ansonsten in dem Nationalpark an der tschechisch-polnischen Grenze nur sporadisch zu finden seien. „Unbestreitbar helfen die Aktivitäten zur Rückkehr des Roten Apollo auch beim Überleben einiger der seltensten Schmetterlingsarten des Riesengebirges. Dazu gehören etwa der Zwerg-Bläuling, der Rotklee-Bläuling oder der Komma-Dickkopffalter“, erläutert die Projektmanagerin bei JARO, Tereza Macečková.
Der Rote Apollo ist in Tschechien vor etwa 100 Jahren ausgestorben. 1986 wurde er dann erneut in Nordmähren entdeckt. Im vergangenen Jahr ist seine Population laut Naturschützern jedoch sowohl im Böhmischen Paradies als auch in der Slowakei und in den Alpen deutlich zurückgegangen.