"Berlin-Prag-Berlin - Ein Jahrzehnt der schwarzen und der weißen Farbe"/Ausstellung aus dem Werk des Malers Ceco in Prag

Hier ein Tipp für die Kunstliebhaber. Schwarz-Weiß-Bilder im Großformat stellt der aus Bosnien stammende Maler Ceco in diesen Tagen in der Prager Galerie Manes aus. Martina Schneibergova nahm an der Vernissage teil:

Es handelt sich um die bereits sechste Prager Ausstellung des Künstlers, der an der Prager Akademie der bildenden Künste studierte und in den Jahren 1986-1992 in Westberlin lebte und wirkte. Dort begannen auch jene Werke zu entstehen, die unter dem Titel "Ein Jahrzehnt der schwarzen und der weißen Farbe" bis zum 10. März in Prag zu sehen sind. Der Maler schuf die Bilder mit einer Spezialtechnik, das Bild entsteht in nur ca. 15 Sekunden, sagte der Maler Ceco:

"Es ist ganz einfach. Wenn ich an einem Bild arbeite, wende ich die sogenannte "Sandwich-Technik" an. D. h. zwischen zwei Leinwände gieße ich die Farbe, und dann muss ich sehr schnell reagieren. Mit Fingern male ich auf der oberen Leinwand bestimmte Linien und damit wird die Farbe durch den Stoff auf die Oberfläche gepresst. Mit dem Pinsel kann man das nicht schaffen, die Linien werden nur mit den Fingern, bzw. mit einem Fingerhut gezogen. Das Bild muss sehr schnell entstehen, sodass es sich um eine Art Spontanreaktion handelt."

Ceco malte nicht immer abstrakte Schwarz-Weiß-Bilder. Er begann mit expressiver Figuralmalerei. In der Galerie Manes sind auch andere Gemälde ausgestellt - wie z.B. Bilder aus dem Zyklus "Wölfe und Lämmer", bei denen auf die Leinwand, durch die später die Farbe gepresst wird, vorher Fotos übertragen wurden. Der Künstler, der vom Galeristen Patrik Simon präsentiert wird, verglich das Berliner Kunstmilieu, das er kennen lernte, mit Prag und wies darauf hin, dass es in Prag an Privatgalerien und Kunstmäzenen mangle:

"Hier mangelt es an Privatgaleristen, die sich für Künstler interessieren, ihn der Öffentlichkeit vorstellen und ihn durchsetzen würden. Einige Galerien, die das am Anfang der neunziger Jahre versuchten, verschwanden. In Prag gibt es zur Zeit eine Art Vakuum. Ich hoffe, dass sich diese Lage ändern wird."