Bischof Maly unterstützt die weißrussische Opposition
Am Sonntag war der Tag der Unabhängigkeit Weißrusslands von Russland. Dieser wurde allerdings dort nicht gefeiert, weil er vom weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko im Jahre 1995 vier Jahre nach seiner Erklärung wieder verboten worden war. In Tschechien wurde anlässlich dieses Tages auf die Verletzung der Menschenrechte in Weißrussland hingewiesen und der tschechische Bischof Vaclav Maly ist aus diesem Grunde nach Weißrussland gefahren. Dagmar Keberlova hat weitere Einzelheiten.
Seit Jahren unterstützt Tschechische Republik die oppositionelle Bewegung in Weißrussland. Eine Reihe von tschechischen Abgeordneten und Senatoren hat anlässlich des Tages der Unabhängigkeit eine Petition verfasst, in der diese auf den autoritären Regierungsstil von Lukaschenko hinweisen und den Dissidenten dieses Landes ihre Unterstützung ausdrücken. Der tschechische Bischof Vaclav Maly ist sogar gerade in der vergangenen Woche nach Weißrussland gefahren, um sich dort mit der Situation der Kirchen und der Bürgerinitiativen bekannt zu machen und so den Menschen, die für Freiheit kämpfen, seine Unterstützung zu zeigen. Ich fragte Bischof Maly nach seiner Rückkehr nach Prag am Montag, wie er die Situation in Weißrussland wahrgenommen hat:
"Alle waren sich darin einig, dass sich die politische Situation in Weißrussland verschlechtert hat. Es herrscht Depression, weil erwartet wird, dass zu Ende des Jahres Präsident Lukaschenko ein Referendum über Verfassungsänderungen erklären wird, die es ihm ermöglichen sollten, dass er noch zum dritten Mal zum Präsidenten gewählt werden könnte. Einige Zeitungen sind in letzter Zeit verboten worden und es wurden einige Menschenrechtsorganisationen verboten, also die Situation ist wirklich nicht gut. Man muss auch betonen, dass weder die EU noch die USA diesem Problem ausreichend Aufmerksamkeit widmen, weil sie Rücksicht auf Moskau nehmen."
Bischof Maly sagte weiter, dass die russische Sprache wieder an Herrschaft gewinne, einige Schulen mit Unterricht in weißrussisch seien augfelassen worden. Lukaschenko hätte Bischof Maly zufolge die Neigung, Weißrussland wieder an Russland anzuschließen, und dies würde die Spannungen in Weißrussland erhöhen. Wie er sich für die weißrussische Opposition als Bischof weiter einsetzen würde?
"Vor allem dadurch, dass ich darüber sprechen werde, was ich gehört habe, und so Menschen guten Willens unterstütze, die es dort genug gibt. Ich habe mich wirklich gefreut, dass ich sie dort treffen konnte."