Blaskapelle Babouci – ein ewig junges Orchester, das die Biergärten füllt

Babouci

Die Babouci sind die älteste Blasmusikkapelle Südböhmens. Dank ihrer Musiker aber ist sie ewig jung geblieben. Und erfolgreich obendrein. In welchem Biergarten diese Kapelle bisher auch spielte, die Plätze waren schon früh besetzt. Zu ihrer Popularität wird gesagt: Wenn Babouci spielt ist es so, als hätte eine geliebte Person die Hand gestreichelt. Oder: Ihre Musik ist eine treibende Kraft zu guten Taten.

Babouci  (Foto: Archiv der Kapelle)
„V májovém měsíci“ (im Monat Mai), so heißt die erste Komposition der südböhmischen Blaskapelle Babouci auf ihrer CD „Včera byl jsem u muziky“ (Gestern war ich bei der Musik). Diese Titelzeile stimmt zwar noch nicht ganz – wir schreiben erst den Monat April, doch was liegt uns näher, als Sie bereits jetzt in die tolle Atmosphäre des Wonnemonats zu entführen. In eine liebliche Zeit, in der alles grünt und blüht, und in der sich auch die Menschen wieder häufiger im Schoße der Natur zeigen: leichter geschürzt, fröhlicher und nicht selten frisch verliebt. Es ist auch die Zeit, wo die ersten Bierlokale wieder ihre Freiterrassen eröffnen und die Straßenmusikanten wieder beschwingt aufspielen. In den traditionsreichen Orten Südböhmens sind das nicht zuletzt die hierzulande sehr beliebten Blaskapellen. Das älteste Orchester dieser Zunft in Südböhmen ist die Blaskapelle Babouci.

CD „Včera byl jsem u muziky“  (Gestern war ich bei der Musik)
Die Anfänge der Kapelle gehen auf die 60er Jahre des 19. Jahrhunderts zurück, ihren Namen erhielt sie jedoch erst im Jahre 1875 durch die Brüder Babouček aus Němčice bei Netolice. Das Markenzeichen der Kapelle Babouci ist nicht etwa ihre hübsch anzuschauende Orchesteruniform, sondern ihr musikalischer Stil. Musikant in der Kapelle konnte und kann nur jemand sein, der nicht nur sein Instrument, sondern auch den Gesang beherrscht. Die Kapelle musiziert dabei nach einem eigenen bewährten Strickmuster – dem Anspielen der Melodie folgen der Gruppengesang und einzelne Instrumentensoli, ehe es zum großen Schlussreigen kommt. Auf der bereits genannten CD „Včera byl jsem u muziky“ (Gestern war ich bei der Musik) kann man sich gut davon überzeugen. Zu diesen Kompositionen gehören beispielsweise das Lied vom kleinen Häschen (Ten zajíček) oder über den Herrn Pfarrer aus Boršov (Boršovskej pan farář). Eine der schönsten Melodien im blasmusikalischen Reigen der CD aber ist zweifellos die Komposition „Teče voda po vantrokách“ (Das Wasser läuft durch die Holzrinnen).

Autor: Lothar Martin
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