Botschafter Podivínský: Tschechische Firmen etablieren sich in Deutschland

Photo: Škoda Transportation

Tschechische Unternehmen haben in den nächsten Jahren große Chancen, sich in Deutschland als Lieferant von Verkehrsmitteln und vor allem mit Beteiligungen in den Bereichen Wissenschaft, Forschung, Innovation und intelligente Systeme zu etablieren. Ein Beleg dafür seien die Firmen, die dazu auf dem deutschen Markt bereits aktiv sind. Es seien relativ viele, sagte der tschechische Botschafter in Deutschland, Tomáš Podivínský, der Nachrichtenagentur ČTK am Dienstag in Mannheim. In der baden-württembergischen Stadt am Rhein war er bei der Präsentation eines Straßenbahn-Modells zugegen, das der tschechische Hersteller Škoda Transportation nach Mannheim liefern wird.

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Bei der Lieferung der Straßenbahnen handelt es sich um einen Auftrag in Höhe von zehn Milliarden Kronen (390 Millionen Euro). An einen ähnlichen Großauftrag einer tschechischen Maschinenbaufirma in Deutschland könne er sich nicht erinnern, äußerte Podivínský. „Sicher, es gibt auch noch andere bedeutende Investitionen von tschechischen Unternehmen in Deutschland. Zum Beispiel von der Gruppe EPH in die Braunkohle, von Agrofert in Bäckereien, oder auch technologische Investitionen wie durch ČEZ in erneuerbare Energien. Doch darüber spricht man kaum“, sagte der Botschafter.

Nach Auffassung von Podivínský sei der beiderseitige Handelsaustausch zwischen Tschechien und Deutschland in den zurückliegenden acht Jahren kontinuierlich um sechs bis zehn Prozent gewachsen. Im vergangenen Jahr lag das Handelsvolumen bei 88 Milliarden Euro, und in diesem Jahr wird es weiter steigen. „Wir (die Tschechische Republik) sind dabei leicht im Plus“, bemerkte der Botschafter.

In Deutschland herrscht weiter eine starke Konjunktur. Davon profitiert auch Tschechien, denn die Bundesrepublik ist der wichtigste Handelspartner. Und sollte der Welthandel von hohen Zöllen und anderen Barrieren weitgehend verschont bleiben, wird sich daran nichts ändern.