Burg Karlstein muss renoviert werden

Karlstejn (Foto: CzechTourism)

Karlstejn  (Foto: CzechTourism)
Am Sonntag werden die tschechischen Burgen und Schlösser wieder ihre Tore für die interessierten Besucher öffnen. Viele Jahre lang hätte sich diese Information auf die wohl bekannteste Burg Böhmens, die Burg Karlstein, nicht beziehen können, denn Karlstein hatte seine Besucher das ganze Jahr über begrüßt. In diesem Winter war dies jedoch nicht der Fall. Zum ersten Mal nach mehreren Jahrzehnten blieb Karlstein fünf Monate lang geschlossen. Es wurde nämlich festgestellt, dass die Statik Karlsteins beschädigt ist und der Burg der Einsturz droht. Man musste umfangreiche Baumaßnahmen ergreifen, die die Burg auch für die Zukunft erhalten sollen. Die Gesamtkosten dieses unerwarteten Umbaus, der vor allem die hölzernen Tragkonstruktionen der Fußböden und Decken betrifft und der nach dessen Vollendung kaum sichtbar sein wird, belaufen sich auf 50 Millionen Kronen (ca. 2,9 Millionen Mark). Noch vor fünf Jahren habe es niemand für möglich gehalten, dass die Burg mit solch einem großen Problem konfrontiert wird, beklagte sich am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Prag der Burgverwalter Jaromir Kubu. Zu den Ursachen dieses Problems erklärte er:

"Sie wissen, dass vor 100 Jahren ein umfangreicher Umbau der Burg im Stil des Purismus unter der Leitung des Architekten Josef Mocker vollzogen wurde. Statische Untersuchungen vor fünf Jahren zeigten, dass während dieses Umbaus technologische Fehler begangen wurden. Es wurde z.B. festgestellt, dass in den Plänen von Mocker doppelt so viele Stützbalken auftauchen, wie man tatsächlich verwendet hat, und anderes mehr."

Man wird die teilweise renovierte Burg zwar auch am Sonntag öffnen, doch die Bauarbeiten bleiben nicht ohne Folgen für die Besichtigungsordnung. Man wird nur einen der beiden Rundgänge zugänglich machen können, der darüber hinaus etwas andere Räume zeigt, als es sonst der Fall war. Statt der Zimmer im zweiten Stockwerk des Kaiserlichen Palastes wird man die Maria-Kirche, die St.-Katharina-Kapelle und Sakristei besichtigen können, die lange Jahre geschlossen waren und seit dem letzten Jahr zum zweiten Rundgang gehören. Die einzigartige Kapelle des Hl. Kreuzes wird erst im August wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Erfreulich ist dabei, dass die Besucheranzahl für eine Gruppe von 10 auf 12 erhöht wird. Wie im letzten Jahr, muss man sich aber auch diesmal einen Termin für diese Besichtigung im voraus reservieren lassen.