Champions League: Sparta Prag erzielte torloses Remis gegen AC Mailand
Der Treffer von Marek Kincl in der Nachspielzeit des Champions-League-Gruppenspiels zwischen Sparta Prag und Lazio Rom am 9. Dezember vergangenen Jahres hatte es ermöglicht: Die tschechischen Fußballfans sollten in der laufenden Saison 2003/04 noch einmal ein internationales Highlight geboten bekommen. Und am Dienstag war es soweit: In der Moldaumetropole gab kein Geringerer als der amtierende Titelverteidiger des attraktivsten europäischen Fußballwettbewerbs für Clubmannschaften seine Visitenkarte ab - der AC Mailand.
Aber auch schon bei der Erstauflage am Dienstag in der Prager Toyota Arena trugen die Maldini, Inzaghi, Schewtschenko den Favoritenschild - allerdings nur bis vor das Sparta-Tor. Denn in demselbigen stand der Teufelskerl Jaromír Blazek, der die Großchancen der Gäste ein ums andere Mal zunichte machte und der mit seinen Paraden der Garant dafür war, dass der tschechische Meister ungeschlagen vom Platz gehen konnte. Dass er jedoch den Löwenanteil an diesem Achtungserfolg der Gastgeber gehabt habe, dieses Lob wies er in aller Bescheidenheit von sich:
"Ich hatte auch ein wenig Glück, da die Angreifer Milans nicht die nötige Ruhe beim Abschluss hatten, weil sie von meinen Mitspielern auch immer wieder entscheidend gestört wurden. Ich würde sagen: Zur Hälfte war es auch Glück, dass ich gerade da gestanden habe, wo ich letztlich gestanden habe, und weil ich immer rechtzeitig den Winkel verkürzt habe. Die andere Hälfte des Glücks war für mich, dass Schewtschenko in einer aussichtsreichen Position das leere Tor nicht traf, sondern der Ball verstolperte."
Das Glück hat aber bekanntlich nur der Tüchtige, und da muss ich als direkter Beobachter des Matches konstatieren: Dieses Glück haben sich Sparta-Akteure für ihre Lauf- und Einsatzbereitschaft redlich verdient. Auch wenn die Italiener - wie erwartet - rein spielerisch überlegen waren. Vor allem in Halbzeit zwei. Dank des torlosen Spielausgangs beginnt das Rückspiel in Mailand allerdings im wahrsten Sinne des Wortes bei Null.
Zumindest eine Null mehr musste auch den Schwarzmarktpreisen angefügt werden, die am Dienstag für eine Eintrittskarte zu Sparta - Milan gehandelt wurden. Für eine Tribünenkarte zum Preis von ursprünglich 900 Kronen wurden 1500 und mehr Kronen verlangt. Diese Geschäfte werden sich in Mailand mit großer Wahrscheinlichkeit nicht wiederholen.