Chopin-Festival in Marienbad zum 46.Mal

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Nach einem Jahr ist am letzten Samstag im westböhmischen Kurort Marianske Lazne/Marienbad wieder das traditionelle Internationale Frederic-Chopin-Festival eröffnet worden. Einzelheiten erfahren Sie von Jitka Mladkova:

Das Chopin-Festival findet in Marienbad bereits zum 46. Mal statt und gilt somit nach den Musikfestspielen "Prager Frühling" als das zweitälteste Musikfestival hierzulande. Frau Ruzena Knedlikova von der Frederic-Chopin-Gesellschaft mit Sitz in Marienbad, die sich alljährlich an der Vorbereitung des Festivals beteiligt, fragte ich, wer die Konzertbesucher seien.

"Selbstverständlich sind es Kurgäste und auch Bewohner der Stadt. Es kommen aber auch viele Ausländer, denn in der Musik gibt es keine Sprachbarriere."

Ausländer gibt es natürlich auch unter den Kurgästen, doch darüber hinaus kommen auch zahlreiche Musikliebhaber aus grenznahen Gebieten, wie z.B. aus Bayreuth, Waldsassen und anderen Orten, wo regionale Infozentren Sonderfahrten nach Marienbad organisieren. Aber nicht nur Musik wird bei dieser Gelegenheit in Marienbad geboten. Ruzena Knedlikova ergänzt:

"Zum Festivalkonzept gehören traditionsgemäß auch Ausstellungen. Diese sind meistens mit verschiedenen Jahrestagen verknüpft. Diesmal haben wir darauf reagiert, dass sich Chopins Aufenthalt im nahen Karlsbad zum 170. Mal jährt."

Chopin besuchte Böhmen insgesamt viermal. 1829 und 1830 war er in Prag, 1835 reiste er aus Paris an, um sich in Karlsbad mit der Familie Wodzynski zu treffen, mit deren Tochter Marienka er eine Zeitlang liiert war. Von Karlsbad aus reiste Chopin weiter nach Teplice/Teplitz, ebenfalls eine Kurstadt, nach Decin/Tetschen und nach Dresden. 1836 besuchte er Marienbad. Und so zeichnet sich für das kommende Jahr ein neues Jubiläum für die Chopin-Gesellschaft und das gleichnamige Festival ab: Frederic Chopin wird vor 170 Jahren in Marienbad geweilt haben.

Am kommenden Samstag geht das internationale Chopin-Festival in Marienbad zu Ende. In Begleitung des westböhmischen Orchesters unter Leitung von Tadeusz Strugala stellt sich im Abschlusskonzert als Solist Ivan Klansky, Präsident des Chopin-Festivals, vor.