"Concertino Praga" - der internationale Wettbewerb als Sprungbrett für junge europäische Musiker

Sieben Jury-Mitglieder aus fünf europäischen Ländern hat auch in diesem Jahr keine leichte Aufgabe erwartet: Es galt, von 26 jungen Musikern aus 13 Ländern die Besten in den Kategorien Klavier, Geige und Violoncello auszuwählen. Dabei sind die Bedingungen des Wettbewerbs "Concertino Praga" seit seinem Gründungsjahr 1966 stets die Gleichen geblieben: Die Preisträger sind anhand von namentlich unbekannten Aufnahmen zu bestimmen. Mit den weiteren Einzelheiten macht Sie unsere freie Mitarbeiterin Lucie Drahonovská vertraut.

Mit seiner Vorgehensweise, nämlich bis zur finalen Beurteilung namentlich anonym bleibende Aufnahmen zu bewerten, ist "Concertino Praga" einer der objektivsten Musikwettbewerbe überhaupt. Und das schätzen nicht nur die Teilnehmer des Wettbewerbs, sondern auch die Juroren selbst. So auch die Musikexpertin Helena Bondarenko, die im diesjährigen Wettbewerb die Bundesrepublik Deutschland als Jurorin vertreten hat:

"Es war eine gute Idee, diesen Musikwettbewerb zu veranstalten. Gleichzeitig war es für die Jury sehr angenehm, dass der Wettbewerb anonym stattfand. Denn dadurch waren wir von unnötigem Wissen über die Teilnehmer keinesfalls beeinflusst und wir konnten uns ganz auf die Beurteilung von Musik und Talent konzentrieren. Auch die Organisation und das Programm waren sehr gut. Und ich finde, dass es für junge Menschen enorm wichtig ist, dass sie eben anonym teilnehmen können und ihr Glück versuchen. Und dass sie diese Chance überhaupt bekommen, den eigenen Weg zu finden und sich weiter zu entwickeln."

Preisgericht
Eine weitere Besonderheit von "Concertino Praga" ist das niedrige Alter der Teilnehmer. Es liegt zwischen elf und höchstens 16 Jahren. Diesen Aspekt hob Radio Prag gegenüber ein weiterer Juror, der Schwede Sven Ake Landström, hervor:

"Ich finde es ja ungeheuer interessant, dass die jungen Musiker wirklich noch dermaßen jung sind - zwölf, dreizehn, vierzehn Jahre alt, und sie spielen so gut. Das hat auf uns alle einen großen Eindruck gemacht. Das ist eine sehr sympatische Fähigkeit. Und was mir persönlich wie ein Wunder vorkommt, ist die Tatsache, dass es der einzige Wettbewerb für die Generation der Zwölf-, Dreizehn- und Vierzehnjährigen ist. Denn alle anderen Wettbewerbe sind für ältere Kategorien der Nachwuchs-Musiker bestimmt."

Noch im Kindesalter von 15 Jahren sind auch die absolute Siegerin der diesjährigen Konkurrenz von "Concertino Praga", die deutsche Geigerin Hellen Weiss, sowie die weiteren zwei Preisträger - die tschechische Pianistin Marie Al-Ashhabova und der russische Violoncellist Fjodor Amosov.

Radio Prag gratuliert ihnen auf diesem Weg ganz herzlich und wünscht auch weiterhin viel Erfolg!