CT-Generaldirektor Hodac zurückgetreten
Rund drei Wochen nach seiner Wahl ist der umstrittene Intendant des öffentlich-rechtlichen Fernsehens Tschechiens (CT) Jiri Hodac am Donnerstag zurückgetreten. Hodac habe sich aus gesundheitlichen Gründen zu diesem Schritt entschlossen, teilte seine Stellvertreterin Vera Valterova mit. Dagmar Keberlova fasst zusammen.
"Aufgrund einer ärztlichen Konsultation habe ich leider akzeptieren müssen, dass ich jetzt die Funktion, in die ich gesetzesmäßig ernannt wurde, nicht ausüben kann. Deshalb habe ich beschlossen, aus Gesundheitsgründen zurückzutreten," schrieb Hodac in seiner Erklärung, die in seinem Namen Vera Valterova verlesen hat, die mit der Fernsehleitung für die Zeit seiner Krankheit beauftragt wurde. Weiter schrieb Hodac, dass er sich mit seinem Team mitten in einem Problem befand, dessen Lösung ihnen über die Köpfe gewachsen sei. Die von ihm ernannte Berichterstattungsdirektorin Jana Bobosikova sagte nach dem Rücktritt von Hodac vor Journalisten:
"Ich respektiere vollkommen die Gesundheitsgründe des Generaldirektors Hodac, die zu seinem Rücktritt geführt haben. Heute kann ich sagen, dass ich dabei war, als er in seiner Wohnung bewusstlos gefunden wurde. Heute kann ich auch davon erzählen, welchen Angriffen, Drohungen und Schweinereien er ausgesetzt war. Es wundert mich gar nicht, dass er zurückgetreten ist."
Der Krisenstab der streikenden CT-Angestellten begrüßte den Rücktritt des Generaldirektors, die Streikenden beharren allerdings auf dem Rücktritt der gesamten Senderleitung und der Aufhebung von Kündigungen. "Der Baum ist gefallen, die Wurzeln bleiben drin," sagte Antonin Dekoj, der Chef der Fernsehgewerkschaften. Ein Raum für Verhandlungen wäre nur dann geschaffen, wenn die gesamte Senderleitung sowie der Fernsehrat zurücktritt, so der Redakteur Filip Cerny, der hinzufügte, dass der Streik wahrscheinlich weiter gehen wird.
Die gesamte Senderleitung erwäge derzeit aber nicht zurückzutreten. Auf die Erfüllung dieser Bedingung werden die Streikenden also noch warten müssen, denn das Fernsehmanagement kann erst vom neuen Intendanten abberufen werden.