Öffentlich-rechtliches Fernsehen CT hat einen neuen Nachrichtenchef

Seit Donnerstag hat das öffentlich-rechtliche Fernsehen CT einen neuen Nachrichtenchef. Zbynek Honys wurde vom CT-Übergangsintendanten Jiri Balvin gewählt, der die frühere umstrittene Nachrichtenchefin Jana Bobosikova kurz nach seiner Wahl zum Übergangsintendanten abberufen hatte. Mehr zu diesem Thema von Dagmar Keberlova.

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Der neue Nachrichtenchef Zbynek Honys erklärte gleich nach seinem Amtsantritt, dass er keine personellen Änderungen, die durch den Streik der Redakteure vor zwei Monaten bedingt wären, plane. Hierzu sagte Honys:

"Die Chefredakteure bleiben in ihren Posten, genauso wie die anderen Angestellten."

Bei seiner ersten Pressekonferenz am Donnerstag gab er allerdings zu, dass er mit dem Streik der CT-Angestellten "ein Problem" habe. Honys hätten die während des Streiks ausgedachten Benennungen des Fernsehens wie beispielweise Bobovision - nach der damaligen Nachrichtenchefin Bobosikova - nicht gefallen und er hat sich dafür bei der ehemaligen Nachrichtenchefin entschuldigt. Honys arbeitete früher in leitenden Positionen im Tschechischen Rundfunk sowie in zwei privaten Fernsehsendern. Gerade dies gibt der Übergangsintendant Jiri Balvin als Gründe an, die zur Wahl von Honys geführt haben:

"Für die Redakteure ist er keine unbekannte Person. Im Tschechischen Fernsehen gibt es viele Leute, denen er in seinen früheren Posten bereits begegnet ist."

Honys erklärte, dass zu seinen Aufgaben nicht die Bestrafung der damals revoltierenden Redakteure gehört, sondern er wolle sich unter anderem auf die Erhöhung der Zuschauerquote, auf die Verhandlungen mit Abgeordneten sowie auf die Einrichtung von Digitalsendungen konzentrieren. Diese Woche lief auch die Frist ab, in der verschiedene Bürgervereinigungen, nichtstaatliche Organisationen etc. ihre Kandidatenvorschläge für den Fernsehrat einbringen konnten. Aus den 250 im Parlament eingegangenen Unterlagen werden die Abgeordneten den neuen Fernsehrat des öffentlich-rechtlichen Fernsehens wählen, dessen Aufgaben sie derzeit teilweise innehaben.