CT-Intendant Hodac lehnt Rücktritt ab

Jiri Hodac

Die Reaktionen auf die Freitagsitzung des Parlaments sowie die Wochenendereignisse in der CT-Krise fasst Dagmar Keberlova zusammen.

Noch am Freitag hatte der tschechische Präsident Vaclav Havel die Vorwürfe von Abgeordneten zurückgewiesen, er habe zum Bruch geltender Gesetze aufgerufen. Havel verlange von jedem eine Entschuldigung, der dies behaupte, teilte der Sprecher der Kanzlei des Staatsoberhauptes Martin Krafl gegenüber dem Tschechischen Rundfunk mit:

"Bei der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde Havel mehrmals des Aufrufes zur Nichteinhaltung der Gesetze beschuldigt. Diese Beschuldigungen sind sachlich unbegründet und der Präsident lehnt sie entschieden ab. Vaclav Havel erwartet eine Entschuldigung von allen, die seine Worte fehlinterpretiert haben."

Nachrichtensendung zu gestalten. Die Nachrichten der sog. "Bobovision", also der neuen Direktorin der Berichterstattung Bobosikova, kritisierte am Sonntag der Kulturminister Pavel Dostal. Die neue CT-Leitung habe absichtlich die Parlamentsitzung in einem grundlegenden Widerspruch mit der Wirklichkeit interpretiert und manipuliere auf brutale Weise die Fakten, wie in den Zeiten der sog. Normalisierung nach dem Prager Frühling, so Dostal. In den Samstagsnachrichten wurde nämlich den Zuschauern nicht der ganze Beschluss des Abgeordnetenhauses mitgeteilt, laut dem die einzige Lösung des Konflikts der sofortige Rücktritt des Generaldirektors sei.

Gegen die Leitung um Hodac haben auch am Wochenende Menschen in Brno, Ostrava und Prag demonstriert. Vor das Prager Funkhaus kamen Tausende von Bürgern zu einem Solidaritätskonzert für die streikenden Redakteure. Die Petition zu ihrer Unterstützung haben ca. 174 000, die Gegenpetition zur Unterstützung der legalen CT-Führung ca. 10.000 Menschen unterschrieben.