Das Deutschmobil tourt durch Tschechien
Europa rückt immer näher zusammen, und es wird immer wichtiger, den Nachbarn zu verstehen. Das bedeutet nicht zuletzt, seine Sprache zu sprechen. "So viele Sprachen du sprichst, so oft bist du Mensch", sagte einst der Philosoph und Pädagoge Jan Amos Komensky. Dass das auch heute noch, etwa 300 Jahre später, ein wichtiges Anliegen ist, zeigt das so genannte "Deutschmobil". Es tourt zurzeit mit Sprachanimateuren und einem deutschen Liedermacher durch Tschechien und wirbt um neue Sprachschüler. Renate Zöller hat sich schlau gemacht, unter anderem sprach sie mit Hans Simon-Pelanda, dem Referenten für die Bildungskooperation Deutsch vom Goethe-Institut, der das Mobil begleitet.
Dass Deutschlernen viel mehr ist als trockenes Vokabelpauken zeigen auf der Tournee des weißen Kleinbusses Sprachanimateure mit lustigen Crashkursen. Bei einem anschließenden Quiz kann man mehrwöchige Stipendien für Sprachkurse in Deutschland, Reisen oder Bücher gewinnen. Und dazu gibt es Musik vom Liedermacher Torsten Riemann, der bereits zum vierten Mal in Tschechien tourt. Er spielt Klavier, Gitarre und Akkordeon zu seinen deutschen Texten, die auch für Tschechen gut verständlich sind. Torsten Riemann freut sich, dass seine Songs in Tschechien so gut ankommen, dafür nimmt er gerne die Strapazen der Tour auf sich:
"Da ich kein Masochist bin, wäre ich nicht das vierte Mal hier, wenn es hier nicht so schön wäre. Ich liebe Tschechien. Und die Atmosphäre in den Schulen, in den Klubs, bei den Studenten, wo ich gespielt habe, war immer sehr schön."Hans Simon-Pelanda ist nicht ganz so zufrieden mit dem Erfolg des Deutschmobils. Zum einen hatte das Team in den vergangenen Tagen nicht viel Glück mit dem Wetter. Das liegt daran, dass es unbedingt im Frühjahr touren wollte, bevor die Schulen sich entscheiden, welche Fremdsprachen sie im kommenden Jahr anbieten wollen. Zum anderen sind die Tschechen gar nicht so leicht anzusprechen, findet Simon-Pelanda:
"Die Tschechen sind sehr zurückhaltend. Man muss ihnen entgegen gehen, ihnen das Informationsmaterial in die Hand geben - sonst versuchen sie einen möglichst großen Bogen um den zu machen, der da steht."
Wenn die Kontakte dann aber erst einmal hergestellt worden sind, da ist sich Simon-Pelanda mit Riemann einig, dann sind diese immer sehr nett. Und hoffentlich auch folgenreich.