Das Erfolgsunternehmen Prager Zoo bekommt einen neuen Leiter
Der Prager Zoo ist ein Erfolgsunternehmen. Etwa 1,2 Millionen Besucher im Jahr sprechen für sich. Der Zoo ist damit eine der meistbesuchten Attraktionen in ganz Tschechien. Um den wirtschaftlichen Erfolg des Prager Zoos hat sich in den vergangenen 12 Jahren vor allem sein Leiter Petr Fejk verdient gemacht. Fejk hat aber nun einen neuen Job. Er wird Leiter des Tschechischen Hauses in New York. Neuer Zoodirektor wird ab dem 1. Januar 2010 der Biologe Miroslav Bobek.
Über die Auswahl Miroslav Bobeks als neuem Direktor des Prager Zoos haben die tschechischen Medien ausführlich besichtet. Kein Wunder, tritt er doch in große Fußstapfen. Bobeks Vorgänger und Noch-Direktor Petr Fejk hat dem Zoologischen Garten in Prag-Troja in seiner zwölfjährigen Amtszeit neues Leben eingehaucht. Fejk galt allerdings eher als Manager, der das Unternehmen Zoo auf die Erfolgsspur geführt hat. Aber auch Bobek ist wirtschaftliches Denken nicht fremd:
„Es ist wichtig den ökonomischen Erfolg des Zoos zu behaupten, oder seine ökonomische Unabhängigkeit. Die schon jetzt hohen Besucherzahlen lassen sich wohl nicht weiter steigern, da Kapazitäten des Geländes sind schon jetzt erschöpft. Wichtig sind aber auch Dienstleistungen für die Besucher. Sie sollen sich nicht nur wohl fühlen, sondern, kurz gesagt, auch die Gelegenheit haben, mehr Geld auszugeben.“
Bobek gibt für seinen neuen Job die Leitung der Online-Redaktion des Tschechischen Rundfunks auf. Er war zuletzt außerdem Chefredakteur der auf Wissenschaftsthemen spezialisierten Rundfunkstation Leonardo. Bei seiner Bewerbung für den Posten des Zoo-Chefs machte Bobek bei den Entscheidungsträgern im Prager Magistrat Eindruck, vor allem mit seinem Konzept, die Tiere künftig stärker im Kontext ihrer natürlichen Lebensbedingungen zu präsentieren.„Es geht nicht nur darum, den Besuchern zu zeigen, wie die Tiere aussehen oder wie sie sich verhalten, sondern auch, in welcher natürlichen Umgebung sie zu Hause sind, welche Pflanzen dort wachsen und welche anderen Tiere dort leben, und wovon die Tiere in diesem Lebensraum bedroht sind.“
Von Bobek wird als Zoo-Direktor aber noch mehr verlangt. Seinem Vorgänger Fejk, eigentlich Literaturwissenschaftler und Historiker, wurde häufig vorgeworfen, zugunsten der Finanzen das Wohlergehen der Tiere zu vernachlässigen. Der studierte Zoologe Miroslav Bobek wollte diese Vorwürfe nicht kommentieren. In der Tat sind während Fejks Amtszeit die meisten Gehege erweitert und eine Reihe neuer Pavillons gebaut worden. Besonders freuen auf den neuen Leiter dürften sich aber die Elefanten. Als eines seiner ersten Vorhaben kündigte Bobek an, die Errichtung eines neuen Elefantenhauses voranzutreiben.