Der Zoo Prag nach dem Hochwasser im letzten Sommer
Die traurigen Bilder des Prager Zoos gingen während des Hochwassers im vergangenen Sommer um die ganze Welt. Doch wie sieht die jetzige Lage aus? Wie hat man sich der Herausforderung gestellt, zerstörte Gehege wieder aufzubauen? Ditha Baierova berichtet.
"Wir haben vor allem das Konzept des Parks verändert. Das Hochwasser kann uns jederzeit erreichen, obwohl wir gegen das Hochwasser des Ausmaßes von vor 25 Jahren geschützt wären. Aber gegen eine Flut, wie sie im letzten August herrschte, sind wir nicht gewappnet. Also haben wir das Konzept verändert. In dem unteren, am Fluss gelegenen Bereich des Zoos werden Gehege für Tiere gebaut, die leicht zu evakuieren sind und deren Anlagen finanziell günstiger sind. Außerdem werden dort Spielplätze gebaut und die Parkplätze hinverlegt. Die Gebäude, die dem Wasser standgehalten haben, wie z.B. die der Gorillas und der Raubkatzen, werden renoviert. Anlagen, die vollkommen zerstört wurden, werden durch solche ersetzt, die mit dem Wasser zusammenhängen, wie z.B. für Wasservögel oder für leicht transportfähige Tiere, wie Kleinaffen. Der Pavillon der Elefanten und Nilpferde wird in den sicheren, auf dem Berg gelegenen Bereich des Zoos verlegt."
Sicher können sich noch viele an den Seelöwen Gaston erinnern, der über die Moldau und die Elbe bis nach Deutschland schwamm und dann beim Rücktransport ums Leben kam. Das Bassin der Robben liegt gleich am Eingang und lockt viele Besucher an. Dazu sagte uns Petr Fejk:"Dort ist eine kleine Gedenktafel angebracht. Aber vor allem haben wir, in Zusammenarbeit mit seiner langjährigen Pflegerin, über Gaston und sein Schicksal ein Buch herausgegeben. Das Buch wird auch im öffentlichen Buchhandel unter dem Namen Wohin schwimmst du, Gaston' erscheinen."
Mit den Spenden, die sich bisher auf 20 Millionen Kronen belaufen, sollen die neuen Bauten des Zoos mitfinanziert werden. Ein Großteil des Geldes kam auch aus Deutschland. Und das, obwohl Deutschland auch unter dem letztjährigen Hochwasser sehr zu leiden hatte, betonte Petr Fejk.