Dereinst auf dem großen Vogeltag in der Zeit zwischen Lerche und Eule
Willkommen bei Tschechisch gesagt, das wir heute ein bisschen anders als sonst gestalten wollen. Es geht zwar, wie bei den vorangegangenen Folgen, um die Vögel doch auch um die Dichtung und Kunst der Übersetzung.
"Wisst ihr, dass man bei uns die Sprache der Vögel versteht?", schreibt der Dichter weiter. "Ihr müsst aber zuhören können, damit ihr mein Land nicht verschreckt und es euch nicht hinauswirft! Das ist nicht bloß soso! Schon warnt der Zeisig: Zieht, zieht ab! Und der Fink zetert: Türr zu! Türr zu!"
Man muss nicht nur die Sprache der Vögel, sondern auch die der Menschen ausgezeichnet verstehen, um diese Dichtung übersetzen und die Tonmalerei wahren zu können. Schauen wir, wie die Übersetzer Franz Fühman und Ludvík Kundera es geschafft haben. Der Zeisig -čížek, warnt im Originaltext ci-zí, ci-zí, also fremd, fremd. Und der Fink - pěnkava schimpft: rr-ošťák, rr-ošťák, also ein Frechdachs. Dass aus cizí, cizí im Deutschen Zieht, zieht ab und aus dem rrošták Türr zu entsteht, verdanken wir der Meisterleistung der Übersetzer.
"Víte, že u nás rozumíme ptačí řeči? Musíte ale umět poslouchat, abyste můj kraj nepoplašili a aby vás nevyhodil. To není jen tak! Už čížek bude varovat: Ci-zí, cizí! a pěnkava zanadává: Rr-ošťák, rr-ošťák!"