Die Rolle der Kunst im Globalisierungsprozess
Die Kunst als ein Verständigungsmittel in der globalen Welt, als Brücke, wenn Sprache und Religion eine Barriere bilden ? Dieser Frage nahmen sich am Mittwoch Künstler und Schriftsteller während einer Diskussionsrunde auf dem Forum 2000, das am vergangenen Sonntag in Prag eröffnet wurde. Bekannteste Redner waren der erste Nobelpreisträger für Literatur aus Afrika, Wole Soyinka, und der Popmusiker Peter Gabriel aus Großbritannien. Für Radio Prag verfolgte diese Debatte unser freier Mitarbeiter Armin Sandmann:
Literatur, Musik und die bildenden Künste, die manchmal mehr über eine Gesellschaft aussagen, als Worte ausdrücken können, stehen im Zeitalter der Globalisierung vor einer entscheidenden Frage. Ist Kunst ein Bindeglied zur Verständigungen zwischen uns Menschen, die wir aus verschiedenen Kulturen und Traditionen stammen, und hilft sie uns mit ihrer Symbolik Konflikte zu überwinden oder ist sie ein Opfer der sich globalisierenden Vermarktung? Dazu der englische Popsänger Peter Gabriel:
" Ich glaube zwar an die Möglichkeiten und Vorteile der heutigen Technologie, doch zum Beispiel mit der Entwicklung der neuen Telekommunikationstechniken, die uns aktuell mit Informationen versorgen sollen, bekommen wir immer wieder als erstes Bilder von Menschen präsentiert, welche die gleichen Schuhe tragen und die gleichen Hamburger essen."
der Kunst eine Vereinfachung oder sogar eine Nivellierung, um sie besser vermarkten zu können ? Verlieren wir damit unsere kulturelle Identität ? Zu diesen Gefahren äußerte sich der Literaturnobelpreisträger Wole Soyinka aus Nigeria folgendermaßen:
" Wenn die Globalisierung einen negativen Einfluss auf die Kunst hat, dann auf Grund der neuen modernen Technologien. Diese Technologien greifen nur die Aspekte der Kunst auf, die sich im höchsten Maße vermarkten lassen. Somit wird die Kunst als ein Teil unserer kulturellen Identität auf das niedrigste herunternivelliert."