Die Ruhe vor dem Sturm? !

Am Mittwoch dieser Woche ließ der tschechische Premier Milos Zeman verlauten, dass alle Vorbereitungen zur Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank abgeschlossen sind. Doch die Internetseiten der Jahrestagungsgegner häufen sich. Von Seiten der Weltbank ließ man zu Beginn dieser Woche verlauten, dass man eine ganz neue Konzeption habe, die gerade der Armut auf der Welt Einhalt gebieten soll. Nach Aussagen der Weltbankgegner ist jedoch gerade diese Institution der Verursacher einer Armutswelle in vielen Ländern. Mehr dazu von unserem freien Mitarbeiter Armin Sandmann:

Manch einer hält es für übertriebene Hysterie, manch anderer kümmert sich gar nicht darum, was vom 21.bis 28. September in Prag passieren wird. Denn neben der Jahrestagung des Internationalen Weltwährungsfonds und der Weltbank werden in den Tagen zuvor große Demonstrationen erwartet. Aber wieso kam man von Seiten dieser wichtigen Finanzinstitution überhaupt auf Prag, dazu Mats Karlsson, stellvertretender Vorsitzender der Weltbank: Politische Veränderungen in Mittel - und Osteuropa, die als Folge auch wirtschaftliche Veränderungen brachten und daher Finanzhilfen und strategische Unterstützung des Weltwährungsfonds und der Weltbank nötig machten. Doch es gibt auch Gegner, die in diesen Finanzinstitutionen eine Einschränkung der Demokratie und der nationalen Identität oder sogar die Gefahr eines Finanzdiktates sehen. Wie schon in Washington, Seattle und Melbourne will man auch in Prag mit Demonstrationen seinen Unwillen dagegen ausdrücken. Was meinst Mats Karlsson zu diesen Protesten: Gerade junge Leute sind es, dass heißt die kommenden Generationen, die mit der derzeitigen Entwicklung nicht übereinstimmen. Globalisierung ist hierbei das Reizwort, welches die jungen Menschen wortwörtlich auf die Barrikaden gehen lässt. In Prag selbst sind in den vergangenen Tagen tauchten vermehrt illegal geklebte Plakate, Aufkleber und weitere Werbung im Internet auf, die zu lautstarken Protesten aufrufen. Sind dies für den stellvertretenden Chef der Weltbank Karlsson alles nur "Krawallmacher" oder junge Menschen, die eine Antwort auf die Folgen der steigenden Globalisierung suchen: Die Lösung scheint, so Mats Karlsson abschließend, nur der gemeinsame Dialog alles gesellschaftlichen Kräfte. Eine längere Hintergrundreportage über die Jahrestagung des Internationalen Weltwährungsfonds und der Weltbank in Prag hören Sie in einer weiteren Ausgabe unserer Sendereihe "Schauplatz" am 24. September.

Autor: Armin Sandmann
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