Die Sportwelt nahm Abschied von einer Legende: Emil Zátopek
Die Sportwelt hat Abschied genommen von einem ihrer ganz Großen - dem vierfachen Olympiasieger und 18-fachen Weltrekordler im Langstreckenlauf, Emil Zátopek. Im Prager Nationaltheater fand am Mittwoch Vormittag im Rahmen des Staatsbegräbnisses die offizielle Trauerzeremonie für den am 21. November im Alter von 78 Jahren verstorbenen außergewöhnlichen Sportsmann statt. Lothar Martin war für Radio Prag vor Ort.
Der Vorsitzende des tschechischen Leichtathletik-Verbandes Karel Pilný erinnerte in seiner Abschiedsrede vor allem an die Tatsache, dass Emil Zátopek in einer Zeit lief, wo seine Erfolge noch nicht mittels Fernsehübertragung weltweit transportiert und seine Leistungen weder durch Gönner noch durch Sponsoren gefördert und honoriert wurden. Zátopek errang seine Siege für sein Heimatland und seine Ehre, und die Sportwelt wurde über sie durch Radioreportagen, die Presse und Leinwandaufnahmen informiert, sagte Pilný.
Ergriffen von den Leistungen und Verdiensten der tschechischen Leichtathletik-Legende zeigte sich auch IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch. In seiner Ansprache hob er hervor, dass Zátopek nicht nur ein großer Sportler, sondern auch ein bescheidener, aufrichtiger Mensch mit großen inneren Werten war. Nie vergessen werde er, so Samaranch, wie Zátopek 1952 den Marathonlauf gewann, er von 60.000 begeisterten Zuschauern im Olympiastadion von Helsinki mit Zátopek-Zátopek-Sprechchören nur so überschüttet wurde. Da erst habe er begriffen, was die olympische Idee ist und was sie für die Menschen bedeutet, sagte Samaranch.
IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch würdigte Zátopeks Verdienste mit der Pierre de Coubertin-Medaille, die er dem Verstorbenen während der Trauerfeier in memoriam verlieh. Eine weitere Auszeichnung wurde dem Läuferidol durch Lamine Diack, dem Chef der Internationalen Leichtathletik-Föderation (IAAF), zuteil, der ihm in memoriam den goldenen Verdienstorden des Weltleichtathletik-Verbandes verlieh.
Emil Zátopek war in vielen Ländern der Erde äußerst populär. Ganz besonders in Finnland, worüber mir der Korrespondent der Tageszeitung "Helsingin Sanomat", Heikki Aittokoski, dies mitteilte: