Die Tschechen fühlen sich sicher

0:00
/
0:00

Die Tschechen fühlen sich immer sicherer: So lässt sich das Ergebnis einer neuen Untersuchung des Zentrums zur Untersuchung der öffentlichen Meinung beim Soziologischen Institut der Akademie der Wissenschaften deuten. Das Sicherheitsgefühl steigt, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung mit der Arbeit der Polizei nicht zufrieden ist.

Mehr als zwei Drittel der tschechischen Bevölkerung fühlen sich in der Tschechischen Republik sicher. Das hat das Meinungsforschungsinstitut des Soziologischen Instituts im Dezember 2006 ermittelt. Am jeweiligen Wohnort ist das subjektive Sicherheitsgefühl der Befragten sogar noch größer, wie Jan Cervenka vom Zentrum zur Untersuchung der öffentlichen Meinung erläutert:

Wenn es um den eigenen Wohnort gehe, so würden sich dort rund 77 Prozent der Befragten sicher fühlen, sagt Cervenka. Damit hat das Sicherheitsgefühl in den letzten zwei Jahren um sieben Prozent zugenommen. An dieser Entwicklung scheint jedoch die Polizei keinen Anteil zu haben.

"Soweit es die ganze Republik betrifft, gaben 40 Prozent der Befragten an, dass sie mit der Arbeit der Polizei zufrieden sind. Ihre Unzufriedenheit drückten hingegen 54 Prozent der Befragten aus", erläutert Cervenka.

Am Wohnort kommt die Polizei in der Bewertung aber besser weg als auf gesamtstaatlicher Ebene. 55 Prozent gaben an, sie seien mit der Arbeit der Ordnungshüter vor Ort zufrieden. Damit ist bei der Bewertung in den letzten zwei Jahren insgesamt keine große Änderung eingetreten.

Das Sicherheitsgefühl hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie die Untersuchung gezeigt hat. Ist der Lebensstandard höher, fühlen sich die Menschen sicherer. Bei älteren Menschen war die Angst vor Bedrohungen größer. Außerdem ist das Sicherheitsgefühl nicht in allen Teilen der Republik gleich. Die Menschen in Süd- und Nordmähren sowie in Teilen Nordwestböhmens fühlen sich sicherer als in Mittelböhmen und Prag. Aber wovor haben die Menschen in der Tschechischen Republik eigentlich Angst?

Die allgemeine Kriminalität und das organisierte Verbrechen gehören zu den Dingen, vor denen sich die Menschen am meisten fürchten, sagt Jan Cervenicka. Auch vor dem Terrorismus haben die Menschen Angst. Von Flüchtlingen oder nationalen Minderheiten, die in Tschechien leben, gehe keine Gefahr aus, sagen über 80 Prozent der Befragten.

Als die realistischste Bedrohung betrachten die Tschechen aber Naturkatastrophen. An zweiter Stelle folgt die Angst vor dem Ausbruch von Epidemien. Den Ausbruch eines Krieges in Tschechien fürchten hingegen die wenigsten der Befragten.