Direktorin wartet ab: Führung des Amtes für Kinderschutz vorerst aus der Ferne

Protestierende Väter (Foto: ČTK)

Eine Gruppe von Mitgliedern der Väter-Vereinigung K213 hat am Mittwoch bereits den dritten Tag in Folge vor dem Amt für Internationalen Kinderrechtsschutz in Brno / Brünn demonstriert. Ihr Protest richtet sich gegen die Ernennung von Lenka Pavlová zur neuen Direktorin des Amtes. Ihre Verärgerung über diese Ernennung ging sogar soweit, dass sie der neuen Direktorin den Zugang zum Amt am Dienstag versperrt haben.

Protestierende Väter  (Foto: ČTK)
Das Amt für Internationalen Kinderrechtsschutz (ÚMPOD) in Brünn soll mit einem neuen Arbeitskonzept versehen werden. Dafür setzte der tschechische Staat mit Wirkung vom 15. Januar eine neue Direktorin ein. Es ist die Anwältin Lenka Pavlová, die über große Erfahrungen auf dem Gebiet des Familienrechts und des Internationalen Rechts verfügt. Man sei froh darüber, mit ihr eine Expertin gefunden zu haben, die von außen frischen Wind in das Amt bringen könne, äußerte Arbeitsminister Petr Nečas vor Wochenfrist.

 Lenka Pavlová  (Foto: ČTK)
Ganz und gar nicht erfreut mit der Ernennung von Lenka Pavlová zur neuen Direktorin des Amtes zeigen sich jedoch die Mitglieder der Vereinigung K213. Ihr sind vor allem Väter angeschlossen, denen es nach der Scheidung von ihren Partnerinnen kaum noch ermöglicht wird, mit ihren Kindern in Kontakt zu treten. Und in Lenka Pavlová sehen sie eine Frau, die radikale feministische Ansichten vertrete, die unvereinbar mit der Gleichheit der Bürger seien. Deshalb seien sie dazu entschlossen, ihren Amtsantritt mit allen Mitteln zu verhindern, hieß es. Aus diesem Grund haben sie am Dienstag der Direktorin den Zutritt zu ihrem Arbeitsplatz versperrt. Auf die Frage des Tschechischen Rundfunks, ab wann sie dort wieder arbeiten werde, antwortete Pavlová:

„Das kann ich momentan noch nicht abschätzen, aber ich hoffe, dass ich so schnell als möglich an meinen Arbeitsplatz zurückkehren kann.“

Protestierende Väter  (Foto: ČTK)
Um einen Aufsehen erregenden Konflikt mit der Väter-Vereinigung K213 zu vermeiden, führt Pavlová ihre Funktion vorerst von einem anderen Arbeitsplatz aus. Wo dieser ist, wollte sie im Rundfunkgespräch jedoch nicht verraten:

„Ich denke, dass das keine Frage für die Medien ist. Ich kann Ihnen aber versichern, dass ich mich bemühe, meine Arbeit durchzuführen.“

An einen freiwilligen Rücktritt denke sie überhaupt nicht, sondern nur daran, wie sie so schnell als möglich ihre neue Konzeption in die Arbeit des Amtes für Internationalen Kinderrechtsschutz einbringen kann. Dazu wolle sie jedoch erst einmal, wie jeder Manager, die ersten 100 Tage nutzen, um sich mit der bisherigen Arbeit des Amtes und den dortigen Beamten eingehend vertraut zu machen. Zu den Aufgaben des Amtes gehört es übrigens, für die Sicherstellung der Alimente für Kinder zu sorgen, die nur mit einem Elternteil aufwachsen. Darüber hinaus wird das Amt bei der internationalen Adoption von Kindern sowie als Vormund von Kindern bei Affären von so genannten internationalen Kindes-Entführungen aktiv.