Dubceks Rede nach seiner Rückkehr aus Moskau

Alexander Dubcek und Margita Kollarova

Vor 35 Jahren, am 21. August 1968, ist der als "Prager Frühling" bekannt gewordene Demokratisierungsprozess in der damaligen Tschechoslowakei durch die Invasion der Armeen des Warschauer Paktes jäh gestoppt und niedergeschlagen worden, worüber wie wir Sie bereits in unseren vorangegangenen Sendungen informiert haben. Die Okkupation hatte die alsbaldige Abreise des tschechoslowakischen Präsidenten Ludvik Svoboda und seiner Begleiter nach Moskau zur Folge. Die tschechoslowakischen Vertreter hatten es in der sowjetischen Hauptstadt abgelehnt, die Berechtigung der Intervention anzuerkennen. Nach heftigen Diskussionen wurde am 26. August 1968 ein Protokoll unterzeichnet, das unter anderem die nach der Besatzung der Tschechoslowakei durchzuführenden Maßnahmen beinhaltete. In den frühen Morgenstunden des 27. Augusts kehrte die Delegation, in der auch Alexander Dubcek war, aus Moskau zurück.

Vor 35 Jahren, am 21. August 1968, ist der als "Prager Frühling" bekannt gewordene Demokratisierungsprozess in der damaligen Tschechoslowakei durch die Invasion der Armeen des Warschauer Paktes jäh gestoppt und niedergeschlagen worden, worüber wie wir Sie bereits in unseren vorangegangenen Sendungen informiert haben. Die Okkupation hatte die alsbaldige Abreise des tschechoslowakischen Präsidenten Ludvik Svoboda und seiner Begleiter nach Moskau zur Folge. Die tschechoslowakischen Vertreter hatten es in der sowjetischen Hauptstadt abgelehnt, die Berechtigung der Intervention anzuerkennen. Nach heftigen Diskussionen wurde am 26. August 1968 ein Protokoll unterzeichnet, das unter anderem die nach der Besatzung der Tschechoslowakei durchzuführenden Maßnahmen beinhaltete. In den frühen Morgenstunden des 27. Augusts kehrte die Delegation, in der auch Alexander Dubcek war, aus Moskau zurück. Dubcek sagte nach der Rückkehr unter anderem:

"Wir alle, die wir in Moskau in den vergangenen Tagen verhandelt haben, sind Ihnen dankbar für Ihre wirklich kommunistische Arbeit. Ohne sie wäre es nicht möglich, die Verschärfung der Situation zu vermeiden und gleichzeitig die moralische und politische Einheit unseres Volkes beizubehalten. Ich danke auch der Armee und der Polizei, dass sie einen großen Konflikt vermeiden konnten."

Die damalige Redakteurin des Tschechoslowakischen Rundfunks; Margita Kollarova, war bei dieser Rede von Alexander Dubcek auf der Prager Burg dabei. Ihr zufolge war Dubcek in diesem Moment emotional tief bewegt:

"Er erklärte, dass wir diese Krisensituation überwinden werden, wir müssten aber vernünftig sein, dürften nicht provozieren und sollten eine Lösung finden. In dem Moment, als er darüber gesprochen hat, wie sie sich zu ihm in Moskau verhalten haben, hörte er plötzlich auf zu sprechen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, ihn zu unterbrechen wäre nicht diplomatisch gewesen. So zeigte ich meinen Kollegen an, dass ich für Herrn Dubcek ein Glas Wasser brauchen würde. Ich stellte das Glas eiligst vor ihn, und er kam wieder zu sich und begann erneut zu sprechen. Dabei liefen ihm die Tränen herunter, zum zweiten Male in meinem Leben habe ich einen Mann weinen gesehen."