Düstere Aussichten für Tschechiens Wirtschaft?

Illustrationsfoto: Filip Jandourek, Archiv des Tschechischen Rundfunks

Renten, Bildung, Gleichstellung – die EU-Kommission zeigt langfristige Probleme der tschechischen Wirtschaft auf.

Illustrationsfoto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Das Rentensystem könnte in Zukunft zu einer schwerwiegenden Belastung für den tschechischen Staatshaushalt werden. Davor warnt die Europäische Kommission in ihrem Jahresbericht zur tschechischen Wirtschaftsentwicklung, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Das liege vor allem an der demografischen Lage, denn die tschechische Gesellschaft drohe zu überaltern, heißt es in dem Bericht. Ähnliche Probleme befürchtet Brüssel zudem im Gesundheitswesen.

Die EU-Kommission gibt jährlich Berichte zur wirtschaftlichen Lage in den Mitgliedsstaaten heraus. In Tschechien bemängelt die Kommission zahlreiche „Dauerbrenner“, die die tschechische Wirtschaft auf lange Sicht hemmen könnten. Darunter sind unter anderem das reformbedürftige Bildungssystem, die zu niedrigen Löhne von Lehrern oder die Chancengleichheit von Frauen und Behinderten auf dem Arbeitsmarkt.

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Außerdem übt die Kommission scharfe Kritik an der Verwaltung in Tschechien. Bemängelt werden unter anderem Korruption, ein Übermaß an Bürokratie und die schleppende Digitalisierung der öffentlichen Sphäre.

Ebenfalls am Mittwoch hatte die EU-Kommission Tschechien ein schlechtes Zeugnis in Bezug auf eine mögliche Einführung des Euro ausgestellt. Brüssel hat insgesamt sieben Länder bewertet, die langfristig zur Annahme der Gemeinschaftswährung verpflichtet sind. Im Falle Tschechiens wurde die geforderte Preis- und Wechselkursstabilität nicht erreicht.