Eggnoise – die Großbauern der Musik beackern souverän jedes Feld
Eggnoise – dieser Name verbindet nach Meinung der Musiker das, was die tschechische Band ausmacht: Ein Maximum an Ordnung und Chaos. Und wenn Sie die ersten Takte des Stücks „Senses“ vielleicht noch im Ohr haben, dann wissen Sie, es ist möglich...
Auf einer Notenstrecke von gerade einmal 40 Sekunden nehmen die sieben jungen Musiker souverän mindestens vier stilistische Hürden – zerrender Rock, reine Synthetik, Jazz und plötzlich Hip-Hop-Gradlinigkeit. Sie fügen das alles freudig hintereinander wie einen Schaltkreis, und am Ende geht – so muss man sagen - dennoch ein Licht auf.
Die klassische Bandbesetzung, dazu Klavier, Geige, Trompete, Posaune, Querflöte, Klarinette, – das alles können Eggnoise bedienen. Und dabei wissen sie sogar noch, was sie tun. Es sei ihnen nicht möglich musikalisch auf der Stelle zu treten; ebensowenig könne man aber die beackerten Felder der Musik verlassen, sagt die Band: Und so kann es sein, dass Eggnoise plötzlich wie Simon and Garfunkel daherkommen – natürlich nur taktweise – um dann in den Höhen des Refrains für Sekunden an den alten Peter Gabriel und seine Weltmusik der 80er zu erinnern. Oder – selbst das ist möglich: Ein „kurt-weilliger“ Song wird sandwichartig zwischen angezerrten Swing und Speed-Jazz geschoben.
Schon seit 1994 zitieren Eggnoise genüsslich Musik aus allen Winkeln der Zeit, schütteln sie ordentlich durch und heraus kommt das geordnete Chaos. Zwei Platten sind bisher erschienen. Nicht viel. Aber dafür gilt: Was sie im Studio versprechen, das halten Eggnoise live auf der Bühne ein.