Eier-Skandal: Tschechien lässt Importwaren testen
Nach einem Hinweis prüfen Veterinäre, ob Fipronil-Eier aus Deutschland nach Tschechien gelangt sind.
„Zwei Betriebe in den Kreisen Pilsen und Südböhmen sollen eine Lieferung erhalten haben, die angeblich kontaminiert ist. Es soll sich um pasteurisierte Eigelbe und pasteurisierte Flüssigeier handeln. Wir prüfen gerade, welche weiterverarbeitenden Betriebe Teile der Lieferung erhalten haben.“
Bis zum frühen Mittwochnachmittag war allerdings noch nicht klar, ob die Eier aus Deutschland tatsächlich Fipronil enthalten. Das Insektizid darf eigentlich gar nicht in Zuchtbetrieben verwendet werden, in denen Tiere für Lebensmittel gehalten werden. Doch genau das ist in den Niederlanden geschehen, wo eine belgische Firma gereinigt hatte. Als der Fall bekannt wurde, hat Tschechien begonnen, Eier und eierhaltige Produkte aus den beiden Ländern zu kontrollieren.
Seit Dienstag wird aber berichtet, dass verunreinigte Eier in 24 EU-Staaten und 16 außereuropäischen Ländern aufgetaucht sind. Deswegen hat Tschechien seit Mittwochmorgen seine Kontrollen ausgedehnt.„Nach Konsultationen mit der Veterinärverwaltung habe ich beschlossen, die Kontrollen auf alle importierten Eier und Eierprodukte auszuweiten. Das heißt, die Importeure sind verpflichtet, diese auf Fipronil zu testen. Die Kontrollen betreffen also nicht mehr nur Belgien und die Niederlande oder Staaten der Europäischen Union, sondern alle Länder. Denn der Skandal wächst sich bereits so weit aus, dass wir einfach handeln müssen“, so Marian Jurečka.
Was diese Kontrollen bedeuten, das erläuterte der Leiter der tschechischen Veterinärverwaltung, Zbyněk Semerad, am Mittwochmorgen:
„Importeure dürfen an die Endabnehmer nur noch geprüfte Eier und Eierprodukte liefern. Das heißt, sie müssen ein negatives Testergebnis auf Fipronil vorlegen. Das Unbedenklichkeitszeugnis kann entweder bereits aus dem Herkunftsland stammen, oder der Importeur lässt eine Probe bei uns in Prag oder Olmütz testen.“Zur möglicherweise belasteten Lieferung aus Deutschland sagte Landwirtschaftsminister Jurečka, dass Details bisher nicht bekannt seien. Die Eier könnten aus deutschen Legefarmen stammen, aber auch aus Belgien oder den Niederlanden.