Ein Leben für den Umweltschutz
Am Dienstag ging es in der deutschen Botschaft in Prag hoch her. Vertreter von tschechischen und deutschen Organisationen hatten sich versammelt, um einen Mann zu ehren. Professor und Senator Bedrich Moldan wurde zum Umweltbotschafter ernannt. Eva Röder war da.
Da schien er gleich sehr verlegen. Der Universitäts-Professor und Senator Bedrich Moldan, Wissenschaftler und Politiker, der sich seit über dreißig Jahren für den Umweltschutz einsetzt. Deshalb haben ihn die Auslandsgesellschaften Deutschland und Niedersachsen und die deutsche Bundesstiftung Umwelt zum Umweltbotschafter ernannt. Für Moldan ist Umweltbotschafter zu sein aber nicht nur irgendeine Auszeichnung:
"Ich sehe die Auszeichnung als Verpflichtung, den Titel mit Würde zu tragen: dazu muss ich dafür kämpfen, dass die Umwelt immer mehr in den Mittelpunkt der allgemeinen Politik rückt und auch in der Öffentlichkeit, bei allen Menschen wieder eine wichtige Rolle spielt."
Hinter der Auszeichnung steckt das Projekt "Grenzen überwinden", das die Auslandsgesellschaften ins Leben gerufen haben. Dabei steht allerdings nicht nur der Umweltschutz an sich im Vordergrund. Im Sinne der Organisationen kann Umweltschutz nur funktionieren, wenn auch die Verständigung unter den Ländern funktioniert. Der Fokus liegt dabei auf den Nachbarländern Polen und Tschechien. Als Umweltbotschafter ausgezeichnet werden Persönlichkeiten, die sich besonders um den Umweltschutz verdient gemacht haben. Dazu der Preisträger Bedrich Moldan:
"Zunächst müssen meine Kollegen und ich immer weiter nach Lösungen suchen. Wir müssen unsere besondere Position als Entscheidungsträger nutzen. Die Sache wird sich allerdings immer weiterentwickeln und es folgen aus diesen Entwicklung nicht nur Pflichten für Wissenschaft und Politik, sondern auch für die Gesellschaft, die sich mit Themen wie umweltfreundlichem Reisen auseinandersetzen muss. Nicht nur in Deutschland und Tschechien, sondern auch in anderen Ländern."Bedrich Moldan war schon während des Kommunismus Mitglied einer halb-legalen Umweltorganisation, wurde dann auch erster Umweltminister Tschechiens, Präsident der europäischen Umweltbehörde und Präsident des Kommitees für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Ihm ging es vor allem darum, zwischen Wissenschaft und Politik zu vermitteln, auch in Zeiten, als das Thema Umweltschutz in der Öffentlichkeit keine große Rolle spielte. Trotz all seines Engagements und der Huldigungen scheint aber auch ein Professor und Senator Moldan nicht perfekt zu sein. Der ehemalige tschechische Botschafter in Deutschland Boris Lazar meinte in seiner Lobrede:
" Professor Moldan fehlen aber auch nicht die modernen Momente, z.B. liebt er schnelle Autos. Er selber fährt einen Honda."
Na, dann aber hoffentlich mit Hybridantrieb.