„Eine echt coole Kombination“ – CzechTourism-Chef Herget zu Ski- und Kururlaub in Tschechien
Die Wintersport-Hauptsaison in den tschechischen Bergen geht so langsam zu Ende. Doch die Tourismus-Agentur CzechTourism hat eine Kampagne gestartet, um die Skifahrer auch noch im März auf die Pisten zu locken. Außerdem steht der Start der neuen Kursaison bevor. Jan Herget leitet CzechTourism und erläutert die Bedeutung der Ski-Saison und des Kurwesens für den tschechischen Fremdenverkehr. Das Gespräch entstand am Rande einer Busfahrt von Jáchymov / Joachimsthal im Erzgebirge nach Prag.
Herr Herget, wie wichtig ist der Wintersport und das Skifahren für den tschechischen Tourismus?
„Sehr wichtig. Erstens macht man dies außerhalb Prags – das heißt, die Touristen kommen dadurch nicht nur in die Goldene Stadt, sondern auch in andere Regionen. Zweitens handelt es sich nicht um die Hochsaison, denn normalerweise ist das der Sommer. Hinzu kommt, dass die Besucher in das Skigebiet zurückkehren, wenn sie es mögen. Und dann geht es auch um die Länge des Aufenthalts. Die meisten Menschen, die nach Prag kommen, bleiben für ein verlängertes Wochenende. Aber der Skiurlaub dauert häufig eine ganze Woche. Das sind alles gute Gründe, warum dieser Teil des Tourismus sehr wichtig ist für die Tschechische Republik.“
CzechTourism startet gerade eine Initiative sozusagen für das Sonnenskifahren im März. Richtet sich das nur an das tschechische Publikum oder vielleicht auch an deutsche Besucher?
„Natürlich gerne auch an die Deutschen. Bei uns in Tschechien ist es so, dass sechs Wochen lang die einzelnen Regionen nacheinander ihre einwöchigen Frühlingsferien haben. Das heißt, dass von Februar bis Mitte März die tschechischen Gebirge voll sind. Auch danach sind die Bedingungen zum Skifahren aber noch gut – viel Schnee, tolles Wetter. Viele Tschechen bleiben indes in den Städten und fahren zum Beispiel Fahrrad. Das möchten wir gerne ändern und ihnen vermitteln, dass man weiter Skifahren kann, auch wenn in Brünn oder Prag bereits 15 Grad plus herrschen und die Sonne scheint.“
Ähnlich wie beim Wintersport würde ich auch gerne wissen, welche Bedeutung das Kurwesen für den tschechischen Tourismus hat und konkreter für den Kreis Karlsbad…
„Der Kreis Karlsbad und Kururlaub – das steht synonym füreinander. Das Kurwesen ist ja nun auch Unseco-Welterbe, zusammen mit weiteren Bädern in Deutschland, Österreich, Frankreich und England. Gerade hier in Jáchymov ist sehr schön, dass man praktisch von der Piste in die Therme gehen kann. Im Winter nach dem Skifahren ist warmes Wasser das Beste zum Entspannen, das ist eine wirklich coole Kombination. In Karlsbad, aber auch in Marienbad oder eben in Jáchymov haben viele Kurhotels ein Schwimmbad und eine Sauna. Es besteht also ein tolles Angebot an Hotels von Qualität und guten Schneebedingungen.“
Und welche Bedeutung haben Gäste aus Deutschland für das Kurwesen?
„Die Deutschen sind die wichtigsten ausländischen Besucher. Zuvor waren es die Russen, aber aus den bekannten Gründen können sie nicht mehr nach Karlsbad und in die anderen Kurorte kommen. Die Deutschen sind daher jetzt zusammen mit Tschechen die Top-Gäste. Das gilt aber auch allgemein für den tschechischen Tourismus inklusive dem Skifahren – ganz besonders natürlich an der tschechisch-deutschen Grenze.“