Eishockey-Extraliga: Budweis, Slavia Prag, Liberec und Karlsbad weiter im Titelrennen

HC Slavia Prag-HC Oceláři Třinec (Foto: ČTK)

Seit Mittwochabend stehen sie fest, die vier Play-off-Halbfinalisten zur tschechischen Eishockeymeisterschaft. Denn nach den weißen Tigern aus Liberec und dem HC Energie Karlsbad schafften auch der HC Mountfield Budweis und der HC Slavia Prag den Einzug in die Vorschlussrunde. In dieser treffen dann ab kommenden Mittwoch Slavia Prag und Liberec sowie Budweis und Karlsbad aufeinander.

HC Slavia Prag-HC Oceláři Třinec  (Foto: ČTK)
Seit der Saison 2002/03 werden die Play-offs im tschechischen Clubeishockey nach dem Modus „best of seven“ ausgetragen. Das heißt: Diejenige Mannschaft kommt eine Runde weiter, die den Gegner viermal bezwungen hat. Und dafür sind maximal sieben Spiele erforderlich. In nur vier Begegnungen schafften es die weißen Tiger aus Liberec, im Viertelfinale keinen Geringeren als Titelverteidiger Sparta Prag zu schlagen und damit zu entthronen. Der HC Energie aus Karlsbad benötigte dafür fünf Partien im Duell mit dem HC Litvínov. Und am Mittwoch konnten nun auch die beiden Topteams der Vorrunde, der HC Mountfield und Slavia Prag, nachziehen. Mit dem vierten Sieg im fünften Spiel. Beide Clubs haben diese Aufgabe gemeistert, wenn auch knapp, da die Kontrahenten hartnäckig dagegen hielten. Budweis gewann 1:0 gegen Kladno und Slavia Prag brauchte sogar die Verlängerung, um den HC Oceláři Třinec mit 3:2 in die Knie zu zwingen. Slavias Coach Vladimír Růžička war aber nicht nur mit dem Weiterkommen zufrieden:

„Ich denke, dass das eine sehr faire Serie war. Zudem haben beide Torhüter der Serie ihren Stempel aufgedrückt: Martin Vojtek hat seine ausgezeichnete Form aus der Vorrunde bestätigt und bei unserem Adam Svoboda ist zu sehen, das seine Leistungskurve jetzt im Play-off nach oben zeigt. Und darüber sind wir sehr froh.“

Sparta Prag-Liberec  (Foto: ČTK)
Die Gäste aus dem schlesischen Třinec, der nordöstlichsten Ecke der Tschechischen Republik, waren dem Favoriten ein wirklich ebenbürtiger Widersacher. In der fünften Partie in der Prager O2-Arena waren sie zwei Drittel lang das bessere Team, konnten dabei aber nur einen knappen 2:1-Vorsprung herausschießen. Slavia Prag hatte jedoch nicht nur den größeren Kader, sondern letztlich auch die größere Substanz. In der Verlängerung nutzte Jakub Klepiš das Schwinden der Kräfte bei den Schlesiern zum viel umjubelten 3:2-Siegtreffer. Trinec-Trainer Břetislav Kopřiva gab nachher zu:

„Das Tor fiel nach einem Fehler von uns, ganz klar. Wir hatten kurz davor selbst die Großchance zum Siegtor durch Barinka, doch Adam Svoboda hat glänzend reagiert. Unser Fehler lag darin, dass wir schlecht ausgewechselt haben, so dass Slavia auf einmal in eine Zwei-zu-Eins-Überzahlsituation kam. Und Jakub Klepiš ist bekannt dafür, dass er daraus ein Tor machen kann. Er behielt die Ruhe.“

Danach gab es nur noch den Ausbruch der Gefühle: Riesenjubel bei Spielern und Anhängern von Slavia Prag, tiefe Enttäuschung bei den Cracks aus Třinec. Wie bei Kapitän Jan Peterek:

„Bei uns herrscht jetzt Enttäuschung vor, denn wenn man ausscheidet, dann sind die Emotionen ganz einfach negativ. Die ganze Saison über arbeitet man auf die Play-offs hin, doch wenn sie dann so abrupt endet, dann ist das schlecht.“

Für Slavia Prag aber geht es schon am kommenden Mittwoch weiter, wenn man Liberec zum ersten Halbfinalspiel empfängt. Zwei Tage später erwartet Budweis die Karlsbader zum ersten Match im zweiten Halbfinale.

Autor: Lothar Martin
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