Eishockey: Traum vom Titelgewinn für Energie Karlsbad greifbar
Die Finalserie zur tschechischen Eishockey-Meisterschaft zieht in diesen Tagen die Sportfans aus ganz Tschechien in ihren Bann. Insbesondere aber in der Region um die berühmte westböhmische Kurstadt Karlsbad da der dortige Eishockeyclub Energie Karlsbad erstmals in den Endspielen um die Meisterkrone vertreten ist. Am Dienstag und Mittwoch erlebten die Karlbader daher in ihrer Halle eine finale Premiere. Am Mittwoch hat sie Lothar Martin für Radio Prag live verfolgt.
In der kleinsten Eishockeyhalle der O2-Extraliga, die mit 4680 Zuschauern wieder restlos ausverkauft war, herrschte von Anfang an prächtige Stimmung. In der "Garage", wie die Fans des HC Energie ihre altehrwürdige Spielstätte liebevoll nennen, stiegen grün-weiße Luftballons auf, wurden bengalische Feuer in den Vereinsfarben des Karlsbader Clubs abgebrannt, und die tschechische Nationalhymne wurde vor Spielbeginn zu Zimbelklängen intoniert.
Im Spiel selbst brannten dann vor allem die Akteure des Gastgebers ein wahres Feuerwerk ab und bewiesen einmal mehr, dass sie auch als Außenseiter zu Recht erstmals in einem Finale der tschechischen Eliteliga stehen. Mit einer 4:1-Führung legten sie schon im ersten Drittel den Grundstein für den späteren klaren Sieg.
Unter den Zuschauern waren auch Silvio Prusky und seine Freunde aus dem sächsischen Klingenthal, einem Grenzort zu Tschechien im nahe gelegenen Vogtland.„Wir gehen schon seit vier Jahren regelmäßig zu den Heimspielen von Energie Karlsbad, weil in Tschechien einfach hochklassiges Eishockey geboten wird. Vor allem Technik und Schnelligkeit des Spiels sind eine Augenweide“,
sagte mir der 32-jährige Silvio nach dem Spiel mit glänzenden Augen, noch ganz begeistert vom tollen Auftritt seines Teams. Der Aufschwung des HC Energie sei für ihn keine Überraschung, da Trainer Zdeněk Venera schon seit drei Jahren hervorragende Arbeit in Karlsbad leiste.
Das Finale hatte aber niemand auch nur im Traum auf der Rechnung. Deshalb sei in Karslbad niemand enttäuscht, wenn die Meisterschaft am Ende (noch) nicht herausspringt. Doch andererseits hätte man nichts dagegen, wenn aus dem Traum letztlich ein Märchen wird. Das wunderbare Märchen vom Titelgewinn der Karlsbader im Jahre 2008 könnte man nämlich seinen Kindern und Enkeln noch in späteren Jahren erzählen, hofft Silvio Prusky.