Eishockey-WM 2004: Tschechien im Viertelfinale - Russland fast draußen
Das Turnier der 68. Eishockey-Weltmeisterschaft in Tschechien geht allmählich in seine entscheidende Phase. Einen Spieltag vor Abschluss der Zwischenrunde haben sich mit den noch vier ungeschlagenen Teams aus Tschechien, Kanada, Schweden und der Slowakei sowie mit der finnischen Mannschaft bereits fünf von acht Mannschaften für das Viertelfinale qualifiziert. Dafür steht mit Russland einer der Geheimfavoriten auf den WM-Titel unmittelbar vor dem Aus. Nur ein sensationeller Sieg der Dänen über die Vereinigten Staaten kann die "Sbornaja" noch vor ihrer frühzeitigen Abreise in die Heimat bewahren. Wie es zu dieser Entwicklung im WM-Turnier kam, dazu Näheres von Lothar Martin.
In der Partie gegen die Schweiz erzielte Tschechien den alles klar machenden dritten Treffer gar erst eine Sekunde vor der Schlusssirene, so dass Lothar Martin zu diesem Fazit kam:
Auch Jaromír Jágr, einer der großen Stars im bisherigen WM-Verlauf, hob die hartnäckige Gegenwehr der Eidgenossen hervor:"Sie waren ein äußerst unangenehmer Gegner und vor allem läuferisch sehr stark. Wir hingegen haben uns nicht so gut auf dem Eis bewegt wie in den vorangegangenen Spielen. Die Schweizer spielten manchmal auch etwas unsauber, steckten die Schläger immer wieder zwischen die Beine des Kontrahenten, was sehr unangenehm ist für die Stürmer, die sich dadurch im Zweikampf kaum vom Gegner lösen können. Aber ich denke, wir hatten das Spiel unter Kontrolle und so haben wir am Ende gewonnen."
Tschechien hatte sich bereits am Freitag nach dem Sieg über Österreich für das Viertelfinale qualifiziert. Am Wochenende zogen Kanada, Schweden, die Slowakei und Finnland nach, während sich Russland nach einer 2:3-Niederlage gegen die USA kaum noch Hoffnungen auf die Runde der letzten Acht machen kann. Diese hegen wiederum noch die Mannschaften aus Deutschland und der Schweiz, die am Dienstag im direkten Duell aufeinander treffen. Ralph Krüger, der eloquente Coach der Eidgenossen, weiß die Situation bestens einzuschätzen. Für ihn gibt es nach den "großen Sieben" des Welteishockeys, zu denen normalerweise auch die Russen zählen, eine noch vorhandene Kluft zu den nächsten Teams. Daher ordnet er eine Viertelfinal-Teilnahme folgendermaßen ein:"Ja sicher ist für uns, also die Nationen zwischen den Rängen acht bis dreizehn, das Viertelfinale ein Erfolg. Das muss man ganz klar sagen. Nach diesen Erfolg streben wir jetzt alle, aber noch einmal: Das müsste man ganz klar als Erfolg definieren."
Nach Abschluss der Zwischenrunde am Dienstag stehen die vier Partien des Viertelfinales am Mittwoch und am Donnerstag auf dem Programm.